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CD - Julian Steckel spielt Französische Cellosonaten

2010 erspielte sich der junge Cellist Julian Steckel beim Internationalen ARD-Wettbewerb den ersten Preis und räumte auch gleich noch den Publikumspreis mit ab. Seitdem gehört der inzwischen 32-jährige zu den gefragtesten Cellisten weltweit. Ein Jahr nach seinem Erfolg beim ARD-Wettbewerb erschien seine CD "French Cello Sonatas", aufgenommen mit seinem langjährigem Duopartner, dem Münchner Paul Rivinius.

CD-Cover: Julian Steckel - "French Cello Sonatas II" | Bildquelle: Avi Music

Bildquelle: Avi Music

CD-Tipp 07.06.2014

Julian Steckel: "French Cello Sonatas II"

Und weil die Aufnahme französischer Kammermusikwerke so gut ankam, setzen die Steckel und Rivinius die Reihe jetzt fort. "French Cello Sonatas II" heißt ihr aktuelles Album, mit Werken von Camille Saint-Saëns, Gabriel Fauré und César Franck.

"Es gibt viel zu viel Musiktheater in Frankreich, und viel zu wenig Kammermusik" - findet der Komponist Camille Saint-Saëns Mitte des 19. Jahrhunderts und steuert gegen. Mit Trios, Quartetten, Quintetten und Duosonaten. Als er seine Sonate Nr. 2 für Cello und Klavier komponiert, ist er bereits 70 Jahre alt. Schwärmerisch und melancholisch blickt er in seiner Musik auf ein langes und ereignisreiches Leben zurück. An seinen Verleger schreibt Saint-Saëns: "Der dritte Satz wird Ihnen die Tränen in die Augen treiben."

Romanzen ohne Worte

Auch Saint-Saëns' Schüler Gabriel Fauré hat ein Faible für Kammermusik. Er schreibt gleich mehrere kurze lyrische Duostücke, die meisten nicht mal drei Minuten lang. Trotz der Kürze schafft es Fauré, berührende Geschichten zu erzählen. In der "Berceuse" wiegt eine Mutter ihr Kleinkind in den Schlaf, die "Élégie" klingt, als warte eine Frau sehnsüchtig auf die Heimkehr ihres Ehemannes. Faurés poetische Klangsprache liegt Julian Steckel und Paul Rivinius besonders gut. Mit leidenschaftlichem und flexiblem Ton geht Steckel die drei "Romanzen ohne Worte" an, Rivinius begleitet einfühlsam am Klavier.

Kraftvoll, romantisch, bewegend

César Franck hat nur eine einzige Duo-Sonate geschrieben. Aber was für eine! Die Sonate von 1886, im Original für Violine und Klavier, gehört noch heute zu den beliebtesten Stücken der gesamten Kammermusikliteratur. Zum Glück für Steckel und Rivinius gibt es eine fast identische Version für Cello und Klavier.

Kraftvoll, romantisch, bewegend - und immer perfekt aufeinander eingespielt: Julian Steckel und Paul Rivinius loten das breite Spektrum der Musik Faurés, Saint-Saens und Francks voll aus. Eine leidenschaftliche Liebeserklärung an die französische Kammermusik.

Julian Steckel - "French Cello Sonatas II"

César Franck:
Sonate A-Dur FWV 8
Camille Saint-Saëns:
Sonate F-Dur Nr. 2 op. 123
Gabriel Fauré:
Romanze op. 69, Berceuse op. 16, Élégie op. 24, Drei Romanzen ohne Worte op. 17
Julian Steckel (Violoncello)
Paul Rivinius (Klavier)
Label: Avi Music

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