Sie wurde 2015 mit dem Echo Klassik 2015 als "Ensemble des Jahres" ausgezeichnet und hat sich in den letzten Jahren in den Spitzenbereich der deutschen Kammerorchester entwickelt : die Kammerakademie Potsdam unter der Leitung ihres Chefdirigenten Antonello Manacorda. Nach ihrer hochgelobten Gesamtaufnahme der Schubert-Symphonien hat sich das Ensemble nun der Symphonik Mendelssohns zugewandt.
Bildquelle: Sony Classical
CD Tipp 15.11.2016
Der CD-Tipp zum Nachhören!
Energetisch pulsierend und dabei größere dramatische Bögen spannend - es ist geradezu aufregend, wie Antonello Manacorda und seine Kammerakademie Potsdam Mendelssohns Erste Symphonie in neuem Licht erstrahlen lassen. Nicht zuletzt ist dafür der spezielle Sound dieses mit knapp 40 Musikern eher klein besetzten Orchesters verantwortlich, in dem die Naturhörner und Naturtrompeten noch besondere, leicht angeraute Klangakzente setzen. Trotz ihrer federnden Luftigkeit und ihrem vorwärts treibenden Drive kommt die Interpretation dieses Mendelssohn-Frühwerks nicht leichtfüßig daher, sondern offenbart auch dunklere Zwischentöne des bereits in zarter Jugend von Selbstzweifeln geplagten Komponisten.
Wirkliche "Italianità" atmet die so durchsichtige wie tänzerisch-beschwingte Deutung der Italienischen Symphonie von Mendelssohn. Die Artikulation der von Antonello Manacorda mit kammermusikalischer Sensibilität geführten Musiker ist ungemein plastisch, ihr Temperament und Farbenreichtum geradezu elektrisierend. Und auch in diesem von südlichem Licht durchfluteten Werk geben die Potsdamer den Schatten Raum, die selbst über ausgelassener Fröhlichkeit liegen können. Besonders gut hörbar wird das in ihrer Deutung des wirbelnden Saltarello-Finales, das streckenweise von einer düsteren Besessenheit getrieben zu sein scheint.
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 11
Symphonie Nr. 4 A-Dur, op. 90 "Italienische"
Kammerakademie Potsdam
Leitung: Antonello Manacorda
Label: Sony Classical