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CD - Felix Mendelssohn Bartholdy Symphonien Nr. 3 & 5

Für ihre Aufnahme aller Schubert-Symphonien wurde sie bereits als bestes Ensemble des Jahres mit einem Echo-Klassik ausgezeichnet und auch der Auftakt ihres aktuellen Mendelssohn-Zyklus mit der 1. und 4. Symphonie erhielt hohes Lob. Die Rede ist von der Kammerakademie Potsdam unter der Leitung von Antonello Manacorda, die diesen Zyklus nun mit der Aufnahme von Mendelssohns Dritter und Fünfter Symphonie fortsetzen.

CD-Cover: Antonello Manacorda dirigiert Mendelssohn | Bildquelle: Sony Classical

Bildquelle: Sony Classical

Der CD-Tipp zum Anhören

Es sind nicht nur die rasanten Tempi der von Antonello Manacorda fulminant geleiteten Kammerakademie Potsdam, die Mendelssohns Dritter, der "Schottischen Symphonie" einen eher dramatisch vibrierenden als romantischen Charakter verleihen. Zum aufregend virilen Gestus ihres Spiels trägt auch der ungemein schlanke Klang bei. Und der wird durch den Einsatz alter Instrumente bei den Blechbläsern noch zusätzlich aufgeraut. Manacorda besetzt zur Realisation seiner Klangvorstellung sogar einen Serpent, ein zur Familie der Zinken gehörendes und außerordentlich schwer zu spielendes, schlangenförmiges Blasinstrument. Damit erinnert diese faszinierend eigenwillige Mendelssohn-Interpretation nicht nur durch ihre energetische Leidenschaft sondern auch klanglich an die Musik des "Sturm und Drang".

Mitreißende Sogwirkung

Der packende Schwung und das geradezu organisch aufeinander abgestimmte Zusammenspiel der Potsdamer kommt auch Mendelssohns als "Reformationssymphonie" bezeichneter Fünfter zugute. Trotz des sprühenden Temperaments ihrer Interpretation büßt das 1830 zur Augsburger Konfessionsfeier komponierte Werk nichts von seiner feierlichen Grundstimmung ein, ja steigert sich im berühmten Choralfinale des letzten Satzes sogar zu veritablem Jubelgesang. Fazit: Antonello Manacorda und die Kammerakademie Potsdam lassen Mendelssohns symphonische Gipfelstürme in einem faszinierend dramatischen, geradezu elektrisierenden Licht erstrahlen. Und dieser mitreißenden Sogwirkung kann man sich kaum entziehen.

Antonello Manacorda dirigiert Mendelssohn

Felix Mendelssohn Bartholdy:
Symphonie Nr. 3 a-Moll, op. 56 "Schottische"
Symphonie Nr. 5 D-Dur, op. 107 "Reformations-Symphonie"
Kammerakademie Potsdam

Leitung: Antonello Manacorda

Label: Sony Classical

Sendung: "Leporello" am 12. September 2017, 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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