BR-KLASSIK

Ein Thema, das nach wie vor Seinesgleichen sucht: ungewöhnliche fünf Takte lang ist das majestätische Unisono mit den weiten Oktavsprüngen. Der Beginn der Haffner-Symphonie macht mächtig Eindruck. Kein Wunder, das Wolfgang Amadeus Mozart damit seine erste eigene musikalischen Akademie in Wien eröffnet. Danach kommen gleich die ersten Arien – und natürlich zeigt sich Mozart auch selbst als überragender Virtuose. Das Burgtheater an diesem 23. März 1783 ist restlos ausverkauft.

Bildquelle: Ricercar

CD-Tipp 26.10.2016

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Leonardo García Alarcón legt jetzt mit seinem Millenium Orchestra eine  Rekonstruktion dieses denkwürdigen Konzerts auf CD vor. Neben einigen Kürzungen musste die großangelegte Solo-Improvisation von Mozart ersetzt werden. An diese Stelle treten die Variationen über "Unser dummer Pöbel meint", die Sebastian Wienand hier meisterlich auf dem Hammerklavier wiedergibt.

Klare und überzeugende Dramaturgie

Überhaupt ist diese Einspielung in zweifacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen, weil letztendlich wohl doch niemand ein solches Konzert zu Hause anhand seiner CD-Sammlung nachstellt, und schon gar nicht mit ein- und demselben Ensemble. Es ist tatsächlich eine bereichernde Erfahrung, dieses Wiener Konzert mit seiner klaren und überzeugenden Dramaturgie aus einem einzigen Guss zu hören. Denn so setzt sich Mozart damals selbst in Szene und erzielt damit einen durchschlagenden Erfolg.

Unforcierte und natürliche Tempi

Und dann sind diese Mozart-Interpretationen bereits für sich genommen grandios. Leonardo García Alarcón wählt unforcierte und natürliche Tempi, der vibratoarme Ausdruck wirkt ganz selbstverständlich, die Musik klingt derart unverschleiert und direkt, als wäre sie gerade eben erst komponiert worden. Das ist Orginalklangästhetik at its best und letztendlich genau das, worauf historische Aufführungspraxis abzielt.