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CD - Giovanni Battista Pergolesi "Adriano in Siria"

Mozart, Schubert, Bellini, Mendelssohn, Chopin - sie alle wurden keine vierzig Jahre alt! Giovanni Battista Pergolesi ist das am jüngsten verstorbene Komponistengenie, Tuberkulose ließ ihn nur 26 werden! Sein "Stabat Mater" erfreut sich bis heute großer Beliebtheit, historisch bedeutend ist "La serva padrona", die Geburtsstunde der Opera buffa. Aber auch im ernsten Bühnengenre, der Opera seria, hinterließ Pergolesi seine Duftmarke - beispielsweise mit "Adriano in Siria".

CD-Cover Giovanni Battista Pergolesi: "Adriano in Siria" | Bildquelle: Decca

Bildquelle: Decca

CD-Tipp 26.01.2017

Der CD-Tipp zum Anhören

Die Handlung des 1734 uraufgeführten Werks: Kaiser Adriano besiegt den Partherkönig Osroa und verliebt sich in dessen Tochter Emirena, obwohl er der römischen Adligen Sabina versprochen ist. Die wird von Aquilio, einem Vertrauten des Kaisers, begehrt. Emirena ist mit Farnaspe, einem parthischen Fürsten, verlobt. Um Sabina zu gewinnen, beginnt Aquilio ein Intrigenspiel, das die Protagonisten heftige Gefühlsregungen durchleben lässt. Nach Brandstiftung und missglücktem Mordanschlag setzt Adriano Osroa gefangen und deckt die Intrige Aquilios auf. Bewegt von Emirenas Trauer über das Schicksal ihres Vaters, vergibt Adriano allen, bestätigt Emirena und Farnaspe als Paar und bekennt sich zu Sabina.

In ätherischen Stimmregionen

Im Original fünf Soprane und ein Tenor - so ganz ohne tiefe Männerstimme kommen nicht viele Opern aus! Wobei sich hier fünf der sechs Solisten auch innerhalb ihrer Stimmlage vor allem in Höhenregionen bewähren müssen. Sozusagen "geerdet" wird das vokale Geschehen in der aktuellen Einspielung aus Krakau einzig durch die Altistin, die gewichtige Töne beisteuert.

Virtuose Sänger

Romina Basso hat sich schon oft in Opernersteinspielungen des Barockzeitalters profiliert. Unter den Countertenören ist Franco Fagioli hörbar erfahrener als Yuriy Mynenko. Jedenfalls zeigen sie alle, was sie können, stellen sich erfolgreich den enormen Anforderungen. Von Kastratenlegende Caffarelli und anderen virtuosen Sängern, die ihm für die Uraufführung am neapolitanischen Teatro San Bartolomeo zur Verfügung standen, ließ Pergolesi sich zu ungewöhnlichen Einfällen ermutigen. Das polnische Originalklangensemble Capella Cracoviensis führt uns die Umrisse der Musik und ihr Innenleben vor Ohren, ohne Einzelheiten ungebührlich in den Vordergrund zu stellen. Dirigent Jan Tomasz Adamus legt sich ins Zeug, als hätten die Wegbereiter der Wiener Klassik, Leute wie Pergolesi, für die spannendsten Momente des 18. Jahrhunderts gesorgt.

Giovanni Battista Pergolesi: "Adriano in Siria"

Yuriy Mynenko, Countertenor - Adriano
Romina Basso, Alt - Emirena
Franco Fagioli, Countertenor - Farnaspe
Dilyara Idrisova, Sopran - Sabina
Juan Sancho, Tenor - Osroa
Cigdem Soyarsian, Sopran - Aquilio

Capella Cracoviensis
Leitung: Jan Tomasz Adamus

Label: Decca

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