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CD - Peter Kofler spielt Transkriptionen

Das Übertragen von Werken auf das eigene Instrument: Besonders bei Organisten hat dies eine lange Tradition, wenn man nur an Bachs Übertragung Vivaldi’scher Violinkonzerte auf die Orgel denkt. Besonders interessant aber wird es bei Stoffen aus der romantischen Epoche – vorausgesetzt natürlich, man hat eine entsprechend reich ausgestattete Orgel zur Verfügung. Der in München wirkende Organist und Cembalist Peter Kofler ging jetzt noch einen Schritt weiter und bezog auf seiner neuen CD auch Werke des Impressionismus mit ein.

CD-Cover: Peter Kofler – Transkriptionen | Bildquelle: Querstand

Bildquelle: Querstand

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Etwa Claude Debussys "Clair de Lune" aus der "Suite Bergamasque", ursprünglich für das Soloklavier geschrieben. Debussys Paraphrase über ein Gedicht aus Paul Verlaines "Fêtes galantes", in dem das Mondlicht zum Auslöser menschlicher Phantasien und Traumbilder wird steht exemplarisch für den sogenannten "Impressionismus" als Schule der Wahrnehmung und Einbildungskraft. Peter Kofler hat diese Transkription selbst angefertigt und nutzt dabei die riesige Klangpalette seiner 4-manualigen Rieger-Orgel kunstvoll aus, an der er seit 2008 als Organist wirkt. Ganz wichtig dabei: das Zusammenspiel mit der durchaus halligen Akustik und ihrer klanglichen Mitwirkung. Für "Clair de Lune" zweifellos ein willkommener Faktor, denn mehr noch als beim Klavier werden in diesem Ambiente Klänge transzendiert und ent-materialisiert.

Liszt als Proto-Impressionist

Als wichtiger Vorläufer dieser impressionistischen Schule ist auf der vorliegenden CD Franz Liszt mit zwei narrativen Werken vertreten: der großangelegten Symphonischen Dichtung "Prometheus", hier zu hören in der kongenialen Transkription durch Jean Guillou, und der ersten "Franziskuslegende" für Klavier mit dem Titel "Der heilige Franziskus von Paola auf den Wassern schreitend"...
Koflers Registriersinn, mit dem er dem Einmann-Orchester Orgel zu wahrhaft sinfonischen Qualitäten verhilft, lässt den Hörer eine Zeit lang vergessen, dass es sich hier eigentlich um eine hochkomplexe Musikapparatur handelt.

Räumlichkeit und Transparenz

Maßgeblichen Anteil an dieser rundum gelungenen CD mit Orgel-Transkriptionen hat der Dresdner Tonmeister Martin Fischer, der bereits die beiden vorausgehenden Einspielungen an der neuen Michaelsorgel aufnahmetechnisch betreut hat und auch in zahlreichen anderen superben Orgel-Aufnahmen Maßstäbe in Sachen Räumlichkeit und Transparenz gesetzt hat. Einziger Wermutstropfen ist deshalb, dass diese CD leider nicht als mehrkanalige Surround-Aufnahme erschien sondern nur im Stereo-Format. Aber auch diese Stereo-Version ist unbedingt eine Empfehlung wert.

Peter Kofler – Transkriptionen

Maurice Ravel:
Suite Nr. 2 aus "Daphnis & Cloé"
Gabriel Fauré:
Suite aus "Pelléas et Mélisande" op.80
Franz Liszt:
"Saint Francois de Paule marchant sur les flots"
"Prometheus"
Claude Debussy:
"Clair de Lune"

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