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CD - Giuseppe Verdi "Un giorno di regno"

Giuseppe Verdi war 26, hatte gerade mal eine Oper geschrieben – und Frau und Kinder verloren. War das der richtige Zeitpunkt für eine Komödie? Widerwillig griff er zum damals "am wenigsten schlechten" Libretto. Musikalisch orientierte er sich an Rossini, Bellini, Donizetti. Wer genau hinhört, entdeckt die spätere Verdi-typische Klangsprache im Keim: Da war jemand erfolgreich auf dem Weg zu sich selbst.

CD-Cover Giuseppe Verdi: "Un giorno di regno | Bildquelle: Coviello Classics

Bildquelle: Coviello Classics

Der CD-Tipp zum Anhören

Mit der historischen Fabel vom zeitweilig vertriebenen polnischen König Stanislaus Leszcynski versuchte Verdi sich an einem "melodramma giocoso". Doch trotz guter Sänger war die Uraufführung an der Mailänder Scala ein Debakel. Ahnte das Publikum 1840 noch nicht, welches Genie hier heranreifte?

Frisch und dynamisch

Alle paar Jahrzehnte bemühten sich Verdi-Fans unter den Dirigenten, Regisseuren und Sängern, "Un giorno di regno" zu rehabilitieren. Jetzt bricht Marcus Bosch eine Lanze für das Stück. Sein Faible für die italienische Oper auf CD hat er schon bei "Oberto" überzeugend nachgewiesen. Frisch und dynamisch darf sich die Musik in den Reihen der Cappella Aquileia entfalten. Bei den Heidenheimer Opernfestspielen, wo der Mitschnitt auch diesmal entstand, stehen begeisterungsfähige Kräfte auf der Bühne. Eine kleine Entdeckung ist in der Partie der Marchesa Del Poggio die am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium ausgebildete Mezzosopranistin Elisabeth Janssen: Was für eine schöne Stimme hat die junge Schwedin doch! In Zeiten, wo der Raritätenboom auf dem Opernsektor manchmal auch zweitklassige Partituren ans Tageslicht bringt, sollte der außer "Falstaff" einzige Versuch Verdis in Sachen Komik bei eingefleischten Melomanen durchaus mal wieder Gehör finden.

Giuseppe Verdi: "Un giorno di regno"

Gocha Abuladze, Bariton - Cavaliere Belfiore
Davide Fersini, Bariton - Barone Kelbar
Valda Wilson, Sopran - Giulietta Di Kelbar
Elisabeth Jansson, Mezzosopran - Marchesa Del Poggio
Giuseppe Talamo, Tenor - Edoardo Di Sanval
David Steffens, Tenor - La Rocca
Leon De La Guardia, Tenor - Conte Ivrea
Daniel Dropulja, Bariton - Delmonte

Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
Cappella Aquileia
Leitung: Marcus Bosch

Label: Coviello Classics

Sendung: "Leporello" am 29. Mai 2018 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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