BR-KLASSIK

Sie sind jung, musikbegeistert und vor allem fasziniert von sinfonischer Filmmusik: das 21st Century Symphony Orchestra aus Luzern. Seit 15 Jahren gibt es dieses Orchester, beheimatet im Kunst- und Kulturzentrum der Stadt, dessen Konzertsaal aufgrund seiner fabelhaften Akustik längst europaweit bekannt ist. Jetzt hat Dirigent und Orchestergründer Ludwig Wicki eine neue CD eingespielt – live aufgenommen im Konzert. Deren Titel ist vielleicht nicht sonderlich fantasievoll, wohl aber die Programmzusammenstellung und die musikalische Umsetzung.

Bildquelle: Bauer Studios / Chaos

CD-Tipp 26.01.2015

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Wenn Wicki den Taktstock etwa zu Kevin Costners "Der mit dem Wolf tanzt" hebt, erstehen Bilder wieder auf. Denn die Musikerinnen und Musiker des 21st Century Symphony Orchestra sind nicht nur gut ausgebildet auf ihren Instrumenten: Sie scheinen auch die betreffenden Filme verinnerlicht zu haben.  Und das spürt man auf dieser CD allerorten.
Den Auftakt macht Bruce Broughtons Thema zu "Silverado" – jenem Paradewestern, in dem Kevin Costner 1985 als Westernheld debütierte. Und obwohl die Musik des Amerikaners Bruce Broughton damals sogar für den Oscar nominiert war, ist sie heute fast ein Geheimtipp unter Filmmusik-Freunden. Auch das ist ein Verdienst der vorliegenden live eingespielten CD: dass sie mitunter selten zu Hörendes in sinfonischem Hochglanz wieder erstehen lässt. Etwa Dimitri Tiomkins "The green Leaves of Summer" aus dem John Wayne-Western "The Alamo" ...

Neben dem gut 80-köpfigen Instrumentalensemble ist bei den meisten Konzerten des 21st Century Symphony Orchestra auch der ebenso groß besetzte Chor mit von der Partie; geleitet ebenfalls von Ludwig Wicki, dessen künstlerische Laufbahn als Posaunist und Chorleiter begann. Bis heute ist Wicki neben seiner filmmusikalischen Arbeit als Stiftskapellmeister an der Luzerner Hofkirche tätig.  Und auch diese Expertise im Umgang mit Gesangsstimmen schlägt sich in der vorliegenden CD nieder.

Etwa in Ennio Morricones "Die Hölle von San Sebastian":  auch diese Musik eine Rarität auf dem Konzertpodium, erst recht in derart opulentem Klanggewand. Das Sahnehäubchen dieser Westernmusik-CD sind aber zweifellos die beiden Gesangssolisten, die man eigens aus den USA anreisen ließ: Kaitlyn Lusk, hierzulande bekannt als Solisten der "Herr der Ringe"-Konzerte, und Country-Ikone Michael Peterson, der in Tiomkins "High Noon" beinahe ein Original wieder auferstehen lässt.