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CD - Zara Nelsova Cellomusik von Bach bis Milhaud

Zara Nelsova hatte keine Wahl. Ihre älteren Schwestern hatten sich schon Geige und Klavier als Instrumente herausgesucht. Weil die drei Mädchen gemeinsam musizieren sollten, blieb für die Jüngste also nur das Violoncello. Was uns die Pionierin des Cellos beschert hat. Zara Nelsova, gebürtige Kanadierin mit russisch stämmigen Eltern, hat den Weg bereitet für Frauen, die Cello spielend internationale Karriere machen.

CD-Cover: Zara Nelsova - Cellokonzerte, Sonaten, Suiten | Bildquelle: Audite

Bildquelle: Audite

CD-Tipp 21.10.2015

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Zur "Königin der Cellisten" wurde Zara Nelsova in der Mitte des 20. Jahrhunderts gekrönt. So nannte man die Solistin, die in New York, in London, in Berlin oder Amsterdam gastierte. Erfurcht gebietend, majestätisch war allein schon ihr Auftreten. Wenn sie auf die Bühne kam, waren alle Augen wie gebannt auf ihre Erscheinung gerichtet. Auch ihr Musizieren war königlich. Von "Noblesse, Temperament", von ihrem wunderschönen und ausdrucksstarken Ton schwärmte ein russischer Kritiker nach Nelsovas Moskau-Recital 1966. Und es ist sicher kein Wunder, dass gerade sie die Wegbereiterin für Frauen am Cello war. Denn ihr durchschlagkräftiger, raumgreifender Ton fegte eine grandiose Fehleinschätzung aus dem Weg - diesen Irrglauben, dass Frauen nicht genügend Kraft hätten, Cello zu spielen.

Kluge Gestalterin

An ihrer Interpretation von Antonin Dvoraks Cellokonzert kann man auch hören: Nelsova war eine kluge Gestalterin der Musik, die Spannungsbögen und Steigerungen logisch, ja zwingend aufbaut. Und nirgends eng kalkulieren oder gar sparen muss. Ihr Spiel ist erdig gesättigt, melodiös lyrisch, von glühender Eindringlichkeit.

Bereicherung der Diskographie

Die Berliner Konzerte und Kammermusik-Einspielungen aus den 1950er und 1960er Jahren sind  auf vier CDs versammelt. Sie sind eine Bereicherung der Nelsova-Diskographie. Und wer die Cellistin noch nicht kennt, kann hier einen vielgestaltigen Eindruck von ihrem Spiel und ihrem Repertoire bekommen, denn neben Schumann, Beethoven und Dvorak finden sich hier auch die Cello-Konzert von Darius Milhaud und Dmitri Kabalewski.

Zara Nelsova - Cellokonzerte, Sonaten, Suiten

Antonín Dvorák:
Cellokonzert op. 104
Robert Schumann:
Cellokonzert op. 129; Fantasiestücke op. 73
Darius Milhaud:
Cellokonzert Nr. 1
Johann Sebastian Bach:
Cellosuiten BWV 1008, 1009, 1012
Luigi Boccherini:
Cellosonate Nr. 4 A-Dur
Ludwig van Beethoven:
Cellosonaten op. 5 Nr. 1 & 2 & op. 102 Nr. 2
Johannes Brahms:
Cellosonaten op. 38 & 99
Dmitri Kabalewski:
Cellokonzert Nr. 1

Zara Nelsova (Violoncello)
Verschiedene Orchester und Dirigenten
Label: Audite

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