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Ida Haendel ist gestorben Eine Jahrhundertgeigerin

Ida Haendel war die wahrscheinlich letzte Vertreterin einer Musikergeneration, die ihre Wurzeln noch im 19. Jahrhundert hatte – als Schülerin von Carl Flesch und George Enescu. Ihre Karriere spannte sich über sieben Jahrzehnte, und bis ins hohe Alter war sie künstlerisch aktiv. In ihrer Wahlheimat Miami ist sie am 30. Juni im Alter von 91 Jahren gestorben.

Die Geigerin Ida Haendel | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Ida Haendel wurde am 15. Dezember 1928 in der polnischen Stadt Chełm als Kind einer jüdischen Familie geboren. Bereits als Dreijährige begann sie mit dem Violinspiel, zwei Jahre später gewann sie Preise mit ihrer Interpretation des Beethoven-Violinkonzerts. 1935 siedelte sie mit ihrer Familie nach Paris um und erhielt Unterricht bei Carl Flesch sowie beim legendären Geiger und Komponisten George Enescu. 1937 debütierte sie in London. In der Folge trat Ida Haendel insgesamt 68 Mal bei den Londoner Proms auf.

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David Garrett's violin mentor - Life and work of Ida Haendel (Full documentary, 2018) | Bildquelle: wocomoCULTURE (via YouTube)

David Garrett's violin mentor - Life and work of Ida Haendel (Full documentary, 2018)

Renommierte Pädagogin und Jurymitglied beim ARD-Musikwettbewerb

Ida Haendel musizierte auf der ganzen Welt und war auch als Pädagogin geschätzt – zu ihren Schülern zählt David Garrett. 1993 gab sie ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Bis ins hohe Alter war Ida Haendel künstlerisch aktiv; so spielte sie im Jahr 2006 für Papst Benedikt XVI. im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Auch in München konzertierte sie – zum Beispiel 2002 im Prinzregententheater mit dem Beethoven-Konzert. 2009 war Ida Haendel Jurymitglied beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD.

Sendung: Leporello am 1. Juli 2020 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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