BR-KLASSIK

Inhalt

Private Investorenpläne in München Vom Briefzentrum zum Konzertsaal?

Wo aktuell Briefe sortiert werden, könnten sich bald die Notenblätter stapeln: Ein privater Investor hat Pläne vorgestellt, die ein Musikzentrum in der Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke vorsehen. Unter dem Titel "Die Resonanz" sind ein großer Konzertsaal mit ca. 1.900 Plätzen und eine lebendige Musikstadt geplant.

Als die Paketposthalle in den Jahren 1965 bis 1969 gebaut wurde, galt sie als architektonisches Wunderwerk: mit einer Decken-Spannweite von fast 150 Metern war sie die größte freitragende Betonfertigteil-Halle der Welt. Nun könnte das Gebäude mit seinem denkmalgeschützten Hallenbogen Ausgangspunkt für einen neuen Münchner Konzertsaal werden. Zumindest, wenn es nach den Investoren des Projekts "Die Resonanz" geht.

Musikstadt mit Konzertsaal

Geplant haben die Investoren eine "Musikstadt" mit einem großen Konzertsaal (ca. 1.900 Plätze) und mehreren kleineren Sälen. Auch Hotels, eine Musikhochschule, Cafés sowie Grünflächen und eine Wasserfläche vor dem Gebäude, auf der man im Winter Eislaufen könnte, sind im Konzept angedacht.

Investor des Projektes ist die Bayerische Projekt Beteiligung GmbH (BPB). Als Berater und Initiatoren sind außerdem die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Andrea Gebhard, der Architekt Joachim Jürke, der Rechtsanwalt Josef Nachmann und der Immobilienexperte Konstantin Wettig mit im Team. Investor Martin Niemeier, der eigentlich im Industriebau tätig ist, bezeichnet sich selbst als Musikliebhaber, die Finanzierung seines Projekts hat er dennoch im Auge: Das Konzept sieht vor, dass der Investor die Konzertsäle baut und eine vom Investor geführte Gesellschaft das Zentrum betreibt. Auch eine Verpachtung an den Freistaat wäre denkbar. Die Baukosten schätzt der Investor auf 150 bis 300 Millionen Euro.

Aktuell nutzt die Post AG die Paketposthalle als Briefzentrum. Laut Investor habe das Unternehmen allerdings bereits einen Verkauf zugesagt und man befinde sich in Gesprächen mit Anbietern alternativer Grundstücke. Voraussetzung ist jedoch, dass der Freistaat im Juli für den Standort eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt. Momentan sagt die Bayerische Staatsregierung noch nichts zu den Plänen.

Ausweichspielstätte während der Gasteig-Sanierung

Bis 2020 könnte "Die Resonanz" fertig gestellt werden, so die Investoren. Würde dies tatsächlich klappen, gäbe es einen weiteren Vorteil: Wenn 2020 die Sanierung des Gasteig beginnt, könnte die Paketposthalle für die Zeit der Bauarbeiten als Interimsspielstätte dienen.

    AV-Player