BR-KLASSIK

Sie waren unterwegs zu einem Neujahrskonzert auf einer russischen Luftwaffenbasis in Syrien - doch kurz nach dem Start verunglückten 65 Sänger und Tänzer des berühmten Alexandrow-Ensembles beim Absturz einer Tupolew über dem Schwarzen Meer. Ein traditionsreicher Armeechor, der bei Auftritten in aller Welt gefeiert wird.

• Das Gesangs- und Tanzensemble "A. W. Alexandrow" ist auch als "Chor der Roten Armee" bekannt und wurde 1928 von seinem Namensgeber Alexander Alexandrow gegründet. Es ist das größte Militärkünstlerensemble Russlands und besteht aus einem Männerchor, Ballett und Orchester.
• Der Gründer Alexander Alexandrow komponierte 1943 die Nationalhymne der Sowjetunion. Er starb 1946 in Berlin während eines Gastspiels mit seinem Ensemble.
• Das Repertoire des Ensembles umfasst über 2.000 Werke und reicht von orthodoxen Kirchenliedern, traditionellen russischen Volksliedern, Tänzen und Märschen bis Pop.
• Unterstützt wird das Ensemble, das meist in aufwendigen russischen Uniformen auftritt, bei seinen großen Bühnenproduktionen durch Volksinstrumente wie Domra, Bajan und Ballalaika.
• Der Soldatenchor wurde in den 60er- und 70er-Jahren mit zahlreichen Schallplattenpreisen ausgezeichnet.
• Seit dem Ende der Sowjetunion gibt das Alexandrow-Ensemble zahlreiche internationale Auftritte. So war es unter anderem zu Gast im Vatikan bei Papst Johannes Paul II., im Weißen Haus bei Bill Clinton und in der NATO-Zentrale in Brüssel.
• Zahlreiche Künstler wie Toto Cotugno oder Karel Gott und Mireille Mathieu, die sich tief bestürzt von der Flugzeugkatastrophe zeigen, traten regelmäßig mit dem Alexandrow-Ensemble auf.
• Für das Frühjahr 2017 ist eine Tournee durch mehrere europäische Länder geplant. Diese soll aber nach Angaben von Rudolf Héger, Europa-Managers des Alexandrow-Ensembles, trotz des Unglücks stattfinden.