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ARD-Musikwettbewerb 2019 Kein erster Preis im Fach Fagott

Im dritten Finale des diesjährigen ARD-Musikwettbewerbes vergab die Jury am Samstagabend im Fach Fagott nur zwei der drei Hauptpreise: Der zweite Preis ging an den Italiener Andrea Cellacchi und den Deutschen Mathis Stier, der dritte Preis an Theo Plath aus Deutschland. Ein erster Preis wurde nicht vergeben.

ARD-Musikwettbewerb 2019 im Fach Fagott  | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

Kein Sieger oder zwei Sieger? Nach neun Tagen Fagott beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2019 ist das Ergebnis nun Interpretationsfrage. Klar ist nach dem Finale am Samstagabend im Prinzregententheater aber: Es gibt in diesem Jahr keinen ersten Preis im Fach Fagott. Dafür wurde zweimal der mit 7.500 Euro dotierte zweite Preis vergeben, ihn bekommen Andrea Cellacchi aus Italien und Mathis Stier aus Deutschland. Der mit 5.000 Euro dotierte dritte Preis geht an den Deutschen Theo Plath.

Buh-Rufe für Jury

Als Jury-Vorsitzender Milan Turković die Entscheidung verkündete, gab es einige Buh-Rufe aus dem Publikum – die Zuhörer hätten sich einen ersten Preis gewünscht. Turković begründete die Entscheidung damit, dass Cellacchi und Stier für die internationale Jury gleich gut gewesen seien. "Es ist nach langer Diskussion zu der Entscheidung gekommen, weil keine zwei ersten Preise vergeben werden können. Hätten wir einen ersten Preis vergeben, hätten wir einen der beiden benachteiligt", sagte Turković nach der Preisverleihung im Prinzregententheater.

Stier bekommt Publikumspreis

Fagottisten ARD-Musikwettbewerb: Mathis Stier | Bildquelle: Daniel Delang Mathis Stier | Bildquelle: Daniel Delang Die Preisträger nahmen die Entscheidung anscheinend gelassen hin – immerhin wurde bisher nur ein einziges Mal in der Geschichte des Wettbewerbes ein erster Preis im Fach Fagott vergeben. "Ich bin überwältigt", sagte Preisträger Mathis Stier nach der Verkündung. "Dass kein erster Preis vergeben wurde, stört mich überhaupt nicht. Mir war schon vor dem Finale relativ egal, was herauskommt. Auf dieser Bühne stehen zu können ist schon Preis genug." Der gebürtige Münchner Stier bekam auch den mit 1.500 Euro dotierten Publikumspreis.

Cellacchi mit bester Interpretation des Auftragswerkes

Fagottisten ARD-Musikwettbewerb: Andrea Cellacchi | Bildquelle: Daniel Delang Andrea Cellacchi | Bildquelle: Daniel Delang Der ebenfalls zweitplatzierte Andrea Cellacchi stimmte seinem Kollegen zu: "Es ist nur eine Nummer. Erster oder zweiter Preis, das heißt nichts." Cellacchi bekam zusätzlich den Preis für die beste Interpretation des Auftragswerkes "nailing clouds for bassoon solo" von Milica Djordjević, dass beim Semifinale am Donnerstag seine Uraufführung erlebt hatte.

"Es ist eine grosse Ehre"

Fagottisten ARD-Musikwettbewerb: Theo Plath | Bildquelle: Daniel Delang Theo Plath | Bildquelle: Daniel Delang Auch der Drittplatzierte Theo Plath zeigte sich nicht enttäuscht. "Es ist einfach eine große Ehre, hier überhaupt einen Preis verliehen zu bekommen, deswegen bin ich sehr glücklich." Plath wählte als Vortragswerk im Finale als Einziger das Fagottkonzert von Carl Maria von Weber. Cellacchi und Stier entschieden sich dagegen für das Konzert von Johann Nepomuk Hummel. Alle drei musizierten mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Valentin Uryupin.

Finalisten setzten sich gegen 52 Konkurrenten durch

Die drei Finalisten waren aus 55 Bewerbern hervorgegangen, die zum ersten Durchgang des Wettbewerbes im Fach Fagott zugelassen und angetreten waren. Ursprünglich hatten sich 171 Fagottisten und Fagottistinnen beworben, das Instrument war in diesem Jahr die Kategorie mit den meisten Bewerbungen.

Wie auch die anderen Preisträger des ARD-Musikwettbewerbes sind Andrea Cellacchi, Mathis Stier und Theo Plath auch in den Preisträgerkonzerten am 18., 19. und 20. September zu hören. BR-KLASSIK überträgt alle Konzerte live im Radio und als Videostream auf br-klassik.de/concert.

Eine Analyse des Fagott-Wettbewerbs beim ARD-Musikwettbewerb 2019 finden Sie hier.

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