BR-KLASSIK

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Herr über tausend Pfeifen Der Organist Christian Schmitt

Wie er von der Blasmusik zur Orgel kam, warum er an der Orgel der Bamberger Konzerthalle besonders gern spielt - und was der ECHO Klassik mit der Stiftung Warentest gemeinsam hat, erzählt Christian Schmitt im Videointerview mit BR-KLASSIK.

Christian Schmitt | Bildquelle: Jo Schneider

Bildquelle: Jo Schneider

Herr über tausend Pfeifen

Christian Schmitt und seine Orgel

Wie ein Pilot im Cockpit seines Flugzeugs sitzt Christian Schmitt vor dem Halbrund aus Tasten, Knöpfen und Hebeln - am Spieltisch der Orgel in der Bamberger Konzerthalle. Wie der Pilot vor dem Start eine Checkliste durchgehen muss, um fehlerhafte Einstellungen zu vermeiden, richtet Christian Schmitt vor der Probe die einzelnen Klangregister ein, die er für die Stücke benötigt. Nach einer Stunde ist die Orgel spielbereit. Der Aufwand hat sich gelohnt - bei keinem anderen Instrument verfügt ein einzelner Musiker über so viele verschiedene Klangfarben wie sonst nur ein ganzes Orchester.

Principal Organist der Bamberger Symphoniker

Organist Christian Schmitt | Bildquelle: © Uwe Arens Bildquelle: © Uwe Arens Christian Schmitt ist Principal Organist der Bamberger Symphoniker und künstlerischer Leiter der Bamberger Orgelreihe. "Sein" Instrument ist die Orgel der Konzerthalle an der Regnitz, gebaut 1993 von Georg Jann. Mit vier Manualen, 74 Registern und 5.830 Pfeifen gehört sie zu den größten Konzertorgeln Europas. An dieser Orgel spielte er auch zusammen mit den Bamberger Symphonikern die Symphonien für Orgel und Orchester von Charles-Marie Widor ein, eine Co-Produktion mit BR-Klassik, die 2013 mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde. Als künstlerischer Leiter der Bamberger Orgelreihe organisiert Christian Schmitt pro Saison fünf Konzerte mit international renommierten Organisten.

Weihnachtliches Aus Deutschland Und Frankreich

Für sein Weihnachtskonzert am 18. Dezember in der Bamberger Konzerthalle hat Christian Schmitt prominente Gäste eingeladen: die Sopranistin Sibylla Rubens und den Geiger Bart Vandenbogaerde, den Konzertmeister der Bamberger Symphoniker. Gemeinsam widmen sie sich großen Komponisten aus Deutschland und Frankreich, die selbst auch Organisten waren und ein breitgefächertes Repertoire für die "Königin der Instrumente" hinterließen: Max Reger, dessen Schaffen 100 Jahre nach seinem Tod zur Zeit besondere Aufmerksamkeit erfährt, Josef Gabriel Rheinberger, Camille Saint-Saëns und Gabriel Fauré. Durch das Programm führt Ursula Adamski-Störmer, Redaktionsleiterin Musik im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks.

Biografisches zu Christian Schmitt

Der 1976 geborene Christian Schmitt studierte Kirchenmusik an der Musikhochschule Saarbrücken sowie Orgel bei James David Christie in Boston und Daniel Roth in Paris. Außerdem absolvierte er an der Universität des Saarlandes ein Studium der Musikwissenschaft und Katholischen Theologie. Der Organist errang Preise bei mehr als zehn nationalen und internationalen Orgel- und Musikwettbewerben, unter anderem in Brügge und Tokio sowie 2001 beim Deutschen Musikwettbewerb. Im April 2017 spielt Christian Schmitt die Uraufführung des Orgelkonzerts von Toshio Hokosawa in der Kölner Philharmonie, gemeinsam mit den Bamberger Symphonikern und ihrem neuen Chefdirigenten Jakub Hrůša. Bei diesem Orchester wirkt Schmitt seit September 2014 als Principal Organist. In der Saison 2016/2017 musiziert Schmitt außerdem erstmals mit Kent Nagano in der neuen Hamburger Elbphilharmonie. Christian Schmitt unterrichtet an der Musikhochschule Stuttgart und der Hochschule für Musik Saar.

KONZERTHINWEIS

Sonntag, 18. Dezember 2016, 20.00 Uhr
Konzerthalle Bamberg

Christian Schmitt, Orgel
Sibylla Rubens, Sopran
Bart Vandenbogaerde, Violine
Ursula Adamski-Störmer, Moderation

Alexandre Guilmant: Introduction et Variations sur un ancien noël op. 60
Gabriel Fauré: "En Prière" für Sopran und Orgel
Josef Gabriel Rheinberger: Pastorale - Andante, aus "Sechs Stücke für Violine und Orgel" op. 150
Max Reger: Allegro energico - Adagio con gran espressione, aus der Sonate d-Moll für Violine solo op. 42 Nr. 1
Hugo Wolf: "Schlafendes Jesukind" für Sopran und Orgel (Bearbeitung: Max Reger)
Max Reger: "Mariä Wiegenlied" für Sopran und Orgel
Max Reger: Fantasie und Fuge für Orgel über den Choral "Wie schön leucht't uns der Morgenstern" op. 40 Nr. 1
Adolphe Adam: Cantique de Noël für Sopran, Violine und Orgel

Konzertmitschnitt

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