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Festkonzert aus der Elbphilharmonie Moderne Musik für einen modernen Saal

Die Elbphilharmonie ist fünf Jahre alt geworden. Zum Jubiläum präsentierte das Konzerthaus am 11. Januar einen Abend mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und dem Pianisten Kirill Gerstein unter Leitung von Alan Gilbert. Das Programm war für ein Jubiläumskonzert durchaus ungewöhnlich.

Zahlreiche Zuschauer verfolgen ein Festkonzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters zur Feier des 5. Jahrestages der Eröffnung der Elbphilharmonie im Großen Saal. | Bildquelle: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Bildquelle: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Aus dem Sirren, Klingeln und Ticken des Orchesters erhebt sich eine Fanfare, gespielt von zwei Solo-Trompetern des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Sie stehen in Rängen auf mittlerer Höhe , einer links und einer rechts im Saal, und werfen sich ihre Signale zu. Ein faszinierendes Klangerlebnis als Auftakt zu einem Festkonzert in einem außergewöhnlichen Saal. "In der Nähe der Landungsbrücken am Eingang zur Hafencity steht die Elbphilharmonie für die maritime Tradition und den Aufbruch Hamburgs ins 21. Jahrhundert", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in seinem Grußwort zum fünften Geburtstag der Elbphilharmonie.

Ausschließlich Werke lebender Komponisten

Blick über die Elbe auf die Elbphilharmonie und das Neubauprojekt Strand-Quartiere. | Bildquelle: picture alliance/dpa | Markus Scholz Die Elbphilharmonie symbolisiert die maritime Tradition und den Aufbruch Hamburgs ins 21. Jahrhundert, so Hamburgs Bürgermeister Tschentscher. | Bildquelle: picture alliance/dpa | Markus Scholz Dieser Geist des Aufbruchs spiegelte sich auch im Programm des Jubiläumskonzerts. Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester verzichteten auf Standardrepertoire und präsentierten ausschließlich Werke von lebenden Komponisten. "Die Stücke, die wir ausgesucht haben, sind zu allererst alle Meisterwerke", so Gilbert, "aber auch sehr zeitgenössisch im besten Sinne und zugleich sehr in der langen und wunderbaren Tradition klassischer Musik verwurzelt."

Das NDR Elbphilharmonie Orchester als groovende Präzisionsmaschine

Kirill Gerstein | Bildquelle: Marco Borggreve Kirill Gerstein interpretierte das 2018 entstandene Klavierkonzert von Thomas Adès. | Bildquelle: Marco Borggreve Das 2018 entstandene Klavierkonzert von Thomas Adès mit dem exzellenten Pianisten Kirill Gerstein beginnt den Mittelteil mit einem dunklen Choral und beschwört eine romantische Nachtstimmung. Das ist mitunter herb und rauh, aber auch wirklich schön. Der "Short Ride in a Fast Machine" von John Adams fesselt dagegen mit rasendem Tempo und rasanten Rhythmen. Alan Gilbert verwandelt das NDR Elbphilharmonie Orchester mit seiner Energie und seinem klaren Dirigat in eine groovende Präzisionsmaschine.

Ein packender Gesamteindruck

Ein Großteil der Besucherinnen und Besucher ist begeistert vom Konzert mit seinem mutigen Programm, unter ihnen NDR-Intendant Joachim Knuth. "Wir trauen uns ganz viel, wie ja auch Musik in Hamburg sich durch diesen Saal viel mehr traut. Wir sind mit diesem großartigen Raum als Orchester gewachsen und das hat dazugeführt, dass wir hier ganz magische Momente erlebt haben." So wie auch im zweiten Teil des Konzerts mit dem Stück "Wing on Wing" von Esa-Pekka Salonen. Salonen erweitert das Orchester um zwei vokale Stimmen, die sich im Raum bewegen sollen, oft getrennt voneinander. Die Sopranistinnen Anu und Piia Komsi machen daraus ein Ereignis. Sie singen ganz sinnlich und klar, mit unglaublicher Höhe, wie zwei Sirenen aus der griechischen Mythologie, mit Sinustönen. Das klingt fantasisch, egal ob die beiden vorne auf der Bühne stehen oder an weit entfernten Stellen im Saal platziert sind. Die Sopranistinnen, Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester reizen die Effekte feinsinnig aus. Raum und Musikerlebnis verschmelzen zu einem packenden Gesamteindruck.

Das Jubiläumskonzert können Sie hier im Videostream nachschauen.

Sendung: "Allegro" am 12. Januar 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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