Es ist das größte Treffen der Weltmusikszene: die World Music Exposition. 2015 fand die Messe in Ungarn statt - einem Land, das sich sonst eher gegen fremde Kulturen abschottet. Mit der Musik wurde dort ein wichtiges Zeichen gesetzt.
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Ungarn hat sich unter seinem Ministerpräsidenten Viktor Orban immer wieder vehement gegen Flüchtlinge und fremde Kulturen abgeschottet. Im vergangenen Oktober fand in Budapest die "Womex" statt. Bei dieser Messe der Weltmusik war aber durchaus der Geist der Toleranz zu hören. Das große Eröffnungskonzert fand am 21. Oktober 2015 im großen, an der Donau gelegenen Konzertzentrum "Bálna" statt.
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Unter dem Motto "Gypsy HeartBeats" war die große kulturelle Vielfalt der Roma-Musik aus dem Karpatenbecken zu erleben. Sie reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Dabei war Attila Oláh, ein ungarischer Romakünstler aus der Slowakei mit freien Improvisationen. Man hörte einen der besten Geiger aus der urbanen Kaffeehausmusik, Ferenc Radics, zusammen mit Pál István Szalonna und seiner Band. Außerdem Bea Palya, Gesang und Percussion, den Roma-Meistergeiger Tcha Limberger, in Belgien aufgewachsen in der Tradition des Gypsy Swing und der Manouche Musik, sowie die Sängerin Mónika Lakatos und die Gruppe Romengo. Sie führte traditionelle authentische "Zigeunermusik" auf und verwendete für die Rhythmen auch Milchkanne und Waschzuber.
BR-KLASSIK sendete den Mitschnitt des Eröffnungskonzerts "Gypsy HeartBeats" am Sonntag, dem 21. August um 23.05 Uhr in der Reihe "Musik der Welt".