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Brisante Themen Serebrennikov inszeniert in Stuttgart

Vor der Premiere von Strauss' "Salome" verurteilte der russische Regisseur Kirill Serebrennikov die jüngsten Terroranschläge in Paris und auf ein russisches Passagierflugzeug. Das Problem, dass Zivilisationen gewaltsam aufeinanderprallen, spielt auch eine zentrale Rolle in seiner aktuellen Inszenierung.

Kirill Serebrenikov Salome Oper Stuttgart | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Die neue "Salome" in Stuttgart handle vom "globalen Einander-Nicht-Verstehen, von globaler Taubheit, davon, dass wir einander nicht zuhören", sagt der 46-jährige Kirill Serebrennikov. Seine Inszenierung um die junge Frau, die den Kopf ihres Geliebten verlangt, thematisiert auf der Bühne auch die blutigen Taten des sogenannten IS.

Filmprojekt über homosexuellen Tschaikowsky

Seit mehr als zwei Monaten arbeitet Serebrennikow vor Ort an der Strauss-Inszenierung. Es ist seine erste Arbeit in Stuttgart, wo derzeit ebenfalls einige seiner preisgekrönten Filme im Kino zu sehen sind. Während der Proben zu "Salome" sucht der Regisseur unterdessen Geldgeber für ein anderes Projekt: einen Film über den schwulen Komponisten Peter Tschaikowsky. Weil er die in Russland tabuisierte Seite des Nationalhelden Tschaikowsky zeigen will, hat das russische Kulturministerium die Film-Förderung eingestellt.

Das war ein beispielloser Druck seitens des Kulturministeriums auf mich.
Kirill Serebrennikov

Kirill Serebrennikov gehört in Russland zu den derzeit angesagtesten Regisseuren und Künstlern. In Moskau betreibt er das Gogol-Kultur- und Theaterzentrum der Stadt.

Vorschau

Eine Kritk zur "Salome"-Premiere am 22. November 2015 am Theater Stuttgart finden Sie am Montag in unserem Bereich News.

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