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Vor Corona-Gipfel Kulturrat und Bühnenverein warnen vor Kultur-Lockdown

Kurz vor dem erneuten Corona-Gipfel am Donnerstag melden sich der Deutsche Kulturrat und der Deutsche Bühnenverein zu Wort. Beide Institutionen fordern von der Politik ein deutliches Bekenntnis zur Kultur. Am Staatstheater Nürnberg geht man ebenfalls in die Initiative. Um die Kultur zu retten, sei eine Impfpflicht unumgänglich, heißt es dort.

Carsten Brosda mit Maske | Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa/Pool | Christian Charisius

Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa/Pool | Christian Charisius

Am Donnerstag wollen Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten erneut beraten, um Maßnahmen gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie zu beschließen. Zur Debatte steht auch ein Kultur-Lockdown, wie er z.B. in Bayern schon in Kraft ist, zumindest in Gegenden, deren Inzidenz die 1000 übersteigt.

Bühnenverein-Präsident Carsten Brosda warnt vor pauschalen Schließungen

Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, warnte nun im NDR davor, Kulturveranstaltungen vorschnell abzusagen. "Wir wissen nun ziemlich genau, dass wir mit Hygienekonzepten, mit 2G-Regeln und vielem mehr Theater- und Konzertsäle zu sicheren Orten gemacht haben. Wir möchten darauf hinweisen, dass solche symbolischen Aktionen eher der Suggestion politischer Handlungsfähigkeit dienen und nicht zwingend Einfluss auf das Pandemie-Geschehen haben", so Brosda im Interview mit NDR Kultur.

Gleichzeitig betonte er, dass es wichtig sei, die staatlichen Hilfsprogramme weiterzuführen. Auch wenn die Kulturstätten offen blieben, wäre das Publikum sehr vorsichtig und bleibe oft fern. Das hätte zur Folge, dass viele Theater kaum wirtschaftlich arbeiten könnten. Wolle man also die kulturelle Infrastruktur aufrecht erhalten, dann seien weitere öffentliche Zuschüsse unumgänglich.

Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann mahnt Kunstfreiheit an

Ähnlich äußerte sich auch der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann. In einer Pressemitteilung betonte er nochmal, dass in Kultureinrichtungen schon jetzt alles getan würde, um Ansteckungen zu vermeiden. Sei es durch 2G oder sogar 2G+ (wie in Bayern). Das müsse die Politik ebenso in ihre Abwägung miteinschließen wie die Bedeutung der Kunstfreiheit.

"Diese Voraussetzung muss von der Politik beachtet werden, wenn morgen neue Einschränkungen beschlossen werden.", so Zimmermann: "Der Kulturbereich trägt seit eineinhalb Jahren alle angemessenen Maßnahmen zum Schutz vor Corona mit. Auch jetzt öffnen wir unsere Einrichtungen selbstverständlich nur unter strengen Hygienebedingungen. Absolut inakzeptabel wäre es, wenn Kulturveranstaltungen schlechter als Sportveranstaltungen gestellt würden.“

Staatstheater Nürnberg fordert Impfpflicht zur Rettung der Kultur

Am Staatstheater Nürnberg richtet man einen anderen Apell an die Politik. 'Impflicht' lautet das Zauberwort. "Wir müssen die Impflücke schließen, um die Kultur zu retten.", heißt es in einer Pressemitteilung des Theaters vom Mittwoch. Intendant Jens-Daniel Herzog begründet die Entscheidung des Hauses wie folgt: "Wir erkennen an, dass Menschen persönliche Gründe haben können, sich nicht impfen zu lassen. Als Theaterleute müssen wir aber sagen: Mit einer jährlichen Corona-Welle im Winter hat das Theater, hat die Kultur keine Zukunft. Es wird uns nur dann weiterhin geben, wenn die Impflücke geschlossen wird."

Sendung: "Allegro" am 2. Dezember ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Mittwoch, 01.Dezember, 17:19 Uhr

Fengler, Astrid

Adventskalender

Es ist sooo schade, dass ed in diesem Jahr
Keinen Adventskalender mit zu erratenden Weihbachtsliedern gibt.
Hatte mich schon so darauf gefreut.
A. Fengler

Liebe Frau Fengler,

wir bedauern das auch sehr, mussten aber leider aus Kostengründen in diesem Jahr auf unseren Adventskalender verzichten.

Herzlich,
Ihr BR-KLASSIK

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