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Lange Nacht der Musik in München "Jeder wird seine ganz eigene lange Nacht erleben"

Am 4. Mai ist wieder die "Lange Nacht der Musik" in München - 2019 bereits zum 20. Mal. Lange-Nacht-Organisatorin Verena Thiel erzählt im Interview, wie es zu der Idee gekommen ist und wie ihr ein Feinripp-Unterhemd im Kopf geblieben ist.

Lounge am Lenbachplatz im BMW-Pavillon bei der Langen Nacht der Musik 2017 in München | Bildquelle: © Alescha Birkenholz

Bildquelle: © Alescha Birkenholz

BR-KLASSIK: Frau Thiel, worum geht's bei der "Langen Nacht der Musik"?

Verena Thiel: Die "Lange Nacht der Musik" ist ein Zusammenschluss von vielen Spielorten. Es sind jedes Jahr über hundert Locations beteiligt, das sind große Häuser wie der Gasteig und die Staatsoper, aber auch ganz kleine Häuser: Gastrobetriebe, Kirchen, Tanzschulen. Jeder der mit dem Thema Musik in München etwas zu tun hat, beteiligt sich an der "Langen Nacht". Die Idee ist, dass an einem Samstag das Thema Live-Musik in der Stadt präsent ist und dass man spürt, dass es viele Spielarten gibt.

BR-KLASSIK: 18 Euro kostet der Eintritt. Was können Besucher da erwarten?

Thiel organisiert die Lange Nacht der Musik in München. | Bildquelle: Kellman Fotografie Verena Thiel | Bildquelle: Kellman Fotografie Verena Thiel: Der Besucher kann auswählen aus hunderten Konzerten an 101 Spielorten, an denen über 250 Bands spielen. Dazu gehören Solo-Künstlerinnen und -Künstler, ganze Chöre und Orchester, Popbands, Rockbands sowie Singer-Songwriter. In den letzten Jahren ist auch mehr Elektromusik dazugekommen. Es wird nicht eine lange Nacht geben, sondern jeder wird seine ganz eigene lange Nacht erleben.

"Lieber nicht zu viel vornehmen"

BR-KLASSIK: Haben Sie einen Tipp für Besucher?

Verena Thiel: Wir sagen immer, man soll sich nicht zu viel vornehmen und "nur" vier bis fünf Spielstätten besuchen. Entweder man startet bei einer Musikrichtung oder einer Location, die man schon kennt und lässt sich dann treiben und überraschen. Oder man fängt bei etwas an, wo man noch nie gewesen ist, was einen aber trotzdem interessiert. Da ist die "Lange Nacht" genau die Gelegenheit, das kennenzulernen.

Die "Lange Nacht" auf Instagram

Reporter Gino versorgt Euch in seinen Instagram-Storys mit allen wichtigen Infos aus der Münchner Innenstadt und gibt Tipps zu Locations und Partys.

BR-KLASSIK: Wie kam es denn ursprünglich zur ersten langen Nacht?

Verena Thiel: Die Mutter aller "Langen Nächte" ist die "Lange Nacht der Museen". Das war ein Geburtstagsfest vom Münchner Stadtmagazin für alle Münchnerinnen und Münchner. Man merkte dann, wie angenehm das ist, die Locations zu wechseln und viel sehen zu können. Dann kam die Idee, das auf Musik zu übertragen. Und so gab es 1999 die erste Museumsnacht und im Jahr 2000 die erste "Lange Nacht der Musik". Inzwischen kommen jedes Jahr ungefähr 20.000 Besucher.

Beim Celentano-Verschnitt blieb der Atem weg

BR-KLASSIK: In 20 Jahren muss es ja schon einige außergewöhnliche Konzerte gegeben haben.

Lounge am Lenbachplatz im BMW-Pavillon bei der Langen Nacht der Musik 2017 in München | Bildquelle: © Alescha Birkenholz Bildquelle: © Alescha Birkenholz Verena Thiel: Es gibt ganz wenige Spielstätten, die tatsächlich ohne Pause seit 20 Jahren dabei sind. Dazu zählt der Nightclub im Bayerischen Hof, da erinnere ich mich an legendäre Partynächte. Ich finde es immer schön in der "Langen Nacht", wenn es zusammenpasst, wenn der Spielort gut zur Band passt. Irgendwann mal, ich weiß gar nicht mehr wo, war ein Vorhang, schlecht beleuchtet und es kam ein Typ im Feinripp-Unterhemd heraus, der sah aus und hat gesungen wie Adriano Celentano. Da ist allen erstmal der Atem weggeblieben.

Die "Lange Nacht" im Radio auf BR-KLASSIK

Am Samstag, 4. Mai 2019, von 22.05 Uhr bis Mitternacht.

Livemusik: Monika Roscher Bigband, Julian Prégardien, Taucherchor, NT39 Chor, Jazzrausch Bigband
Reporterinnen: Svenja Wieser & Katharina Roeb
Moderation: Clemens Nicol
Instagram: Gino Thanner

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