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Kommentar Söders Schweigen zur Kultur: unverständlich

Am Donnerstag gab der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erste Schritte zur Lockerung der Corona-Maßnahmen bekannt. Über alles wurde gesprochen: Schule, Kinderbetreuung, Geschäfte, Fußball, ja sogar Fußpflege – nur nicht über die Kultur. Das ist enttäuschend.

Markus Söder mit Mundschutz | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Der Kommentar zum Anhören

Ja, es leuchtet ein: Es wäre fahrlässig, zu früh wieder zum normalen Leben zurückzukehren. Die Rettung von Menschenleben geht vor – vor kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen und auch vor dem Bedürfnis nach Unterhaltung, Begegnung und Kultur. Alles andere wäre verantwortungslos. So traurig das ist – gerade für das, was Klassikfans ganz besonders lieben: live gemachte Musik. Aber: Nicht nur Künstler und Veranstalter, sondern alle, die Musik und Theater für etwas anderes halten als bloßes Gedöns, haben gestern dringend auf ein erklärendes Wort der Politik gewartet. Wenigstens auf ein Signal der Aufmerksamkeit, des Problembewusstseins. Wie geht es weiter?

Was ist eine Großveranstaltung?

Großveranstaltungen, heißt es abstrakt, sind abgesagt bis Ende August. Was bedeutet das? Was bedeutet das für die Kultur? Wann ist eine Veranstaltung groß? Das, sagt der Bund, müssen die Bundesländer entscheiden. Alles ist relativ. In Schleswig-Holstein verkündet Ministerpräsident Günther einigermaßen vage: Groß ist alles ab 1.000 Teilnehmern. Trotzdem: Auch auf kleinere Veranstaltungen werde man erst mal warten müssen. Immerhin: eine Hausnummer.

Desinteresse an der Kultur?

Bernhard Neuhoff / BR-KLASSIK | Bildquelle: Lisa Hinder Bernhard Neuhoff von BR-KLASSIK | Bildquelle: Lisa Hinder Umso mehr war die Kulturszene hier in Bayern gespannt auf die Pressekonferenz von Ministerpräsident Söder. Der ist auf den Fußball eingegangen (Söder hält Geisterspiele für denkbar), er hat ausführlich über Gottesdienste gesprochen (die seien im Mai "möglich"). Und natürlich hat er über die unmittelbar drängenden Fragen geredet: über Schule, Kinderbetreuung, Geschäfte. Auch die Friseure und die professionelle Fußpflege hat er nicht vergessen. Nur die Kultur. Zu der hat er inhaltlich so gut wie nichts gesagt. Das ist hart und schwer verständlich. Das wirkt desinteressiert und lieblos.

Mut und Verantwortung sind gefordert

Klar, so vieles ist derzeit unsicher und wird es bleiben. Die Experten betonen ja immer wieder, wie begrenzt ihr Wissen ist. Und es ist wichtig, das transparent zu machen. Die Politik muss trotzdem entscheiden. Das ist schwierig, das fordert Mut und Verantwortung. Und der Bevölkerung fordert es Geduld ab. Mit Recht. Aber dass Ministerpräsident Söder einfach einen Lebensbereich mit Schweigen übergeht, der mit am härtesten von den notwendigen Maßnahmen gegen das Virus betroffen ist, ist enttäuschend und unverständlich.

Ohne Kultur ist Bayern kein Staat

Wenn er noch nichts sagen kann, wenn Regeln erst erarbeitet werden, hätte er das wenigstens sagen müssen. Nicht nur viele Kulturschaffende, unsere gesamte Kulturlandschaft ist existenziell bedroht. Es geht ja nicht bloß um die großen, staatlich finanzierten Institutionen. Die werden überleben. Es geht um kleine Veranstalter, freie Musiker. Es geht um Initiative, Idealismus, Engagement – bis hin zur Selbstausbeutung. Auf dem Spiel steht etwas unglaublich Kostbares, womöglich Unwiederbringliches.
"Bayern ist ein Kulturstaat", heißt es in Artikel 3 der bayerischen Verfassung. Das bedeutet: Kultur ist nicht "Kann man machen", sondern "Muss man machen". Sie gibt uns erst unsere Identität. Ohne Kultur ist Bayern kein Staat. Gestern hatte man den Eindruck: Für Söder ist Kultur nicht der Rede wert. Die Staatsregierung muss schnell nacharbeiten – reden, erklären, Perspektiven aufzeigen. Sie muss klarmachen: Kultur ist essentiell.

Update vom 20. April 2020:

In der Pressekonferenz am Montagvormittag sicherte Ministerpräsident Markus Söder nun Unterstützung für Künstler zu. Die Staatsregierung will laut Söder die Kunstszene und die Künstler nicht allein lassen. Bayern sei ein Kulturstaat. Deswegen orientiere sich Bayern an Baden-Württemberg und werde Künstlern die nächsten drei Monate 1.000 Euro monatlich zahlen.

Sendung: "Leporello" am 17. April 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (20)

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Donnerstag, 30.April, 07:21 Uhr

Stefan Fröhling

Wann und wie lange?

Eine Ankündigung ist das eine, ob und wann die vorgesehene Maßnahme für die einzelnen Künstler*innen zum Tragen kommt das andere. So manche werden auf glühenden Kohlen sitzen, die selbst bei winterlichen Temperaturen unangenehm sind. Was geschieht mit denen, deren künstlerisches Engagement, ja Leben am Ende der Durststrecke ausgebrannt sein wird? 3 x 1.000€ könnten oder werden helfen - aber wie lange? Viel wichtiger wäre es, Verdienstmöglichkeiten zu schaffen, und sei es - bei Wahrung der künstlerischen Freiheit - im staatlichen Auftrag.

Dienstag, 21.April, 08:59 Uhr

Hans Johannes Kunder

Söders Konferenz am 20.4.20

Danke für die Künstler-Zuwendung von 3 x 1000 €.
Hans J. Kunder

Sonntag, 19.April, 18:04 Uhr

Frank Grossmann

SÖDERS SCHWEIGEN ZUR KULTUR: UNVERSTÄNDLICH

Es leuchtet nicht ein ! Ich kann nicht verstehen, dass intelligente Menschen diese Inszenierung mit machen und das nur eine Sorte angeblicher Experten gehört werden und die Fachleute, die Fakten präsentieren ignoriert werden. Die Medien präsentieren einen Hype. Warum dürfen nicht alle mitreden und dann eine logische, sinnvolle Entscheidung getroffen wird. Diese Politiker müssen Verantwortung übernehmen, an den Insolvenzen sind genau diese Schuld. Warum redet niemand über die wahren Zahlen!

Sonntag, 19.April, 18:03 Uhr

Hoppe, Rudolf

Söders Schweigen zur Kultur (B. Neuhoff)

Sehr geehrter Herr Neuhoff,
aus dem fernen Rheinland (Köln) kann ich Ihnen nur zustimmen, ich habe von Herrn Söder allerdings noch nie ein Wort zur Kultur gehört. Bayern ist in allem "first", wie er nicht müde wird herauszukehren, aber die Kultur ist ihm als Pragmatiker "wurscht". Mit seinem Schweigen zur Kultur steht er freilich nicht alleine - und sie ist es, die viele in diesen beklemmenden Zeit stabil hält.

Sonntag, 19.April, 17:24 Uhr

Barbara Sünwoldt

Kultur

Ich sehe das ganz genauso ! Es war absolut enttäuschend, nichts, aber auch gar nichts zu erfahren , kein Wort des Bedauerns oder ein Wort, das klar machen könnte, dass wir hier eine Regierung haben, die dem Rechnung trägt, das in Bayern ja immer angeblich so hoch geschätzt wird ! Aber vielleicht sind wir alle im Irrtum und das Oktoberfest oder die Allianzarena sind doch wichtiger als Konzert und Theater und Oper( sowieso nur für ein paar Gestrige)
Sehr enttäuschend

Samstag, 18.April, 22:37 Uhr

Gundula Ebert

Kultur

Kultur, Musik, Kunst, Theater etc. sind lebensnotwendig! Also systemrelevant. Warum nicht sofort die Museen öffnen? Da ist man eh oft allein im Raum und kann Abstand halten. Und dann sich sofort Gedanken machen für die Musikszene, Theater etc.
Nahrung für die Seele, Nahrung für den Geist!

Samstag, 18.April, 20:06 Uhr

Rainer Friedl

Kutur ist nicht Söders Agends

Ich denke Herr Söder hat Kultur nicht im Blick, weil es ihn weder interessiert noch für relevant hält.
So gesehen wage ich eine Prognose: Im Herbst werden wir - wahrscheinlich nicht von Herrn Söder selbst - erfahren, dass auch der Konzertsaal in München erst mal nicht gebaut werden kann, weil das Geld fehlen wird. Auch wird es erheblich Budget-Kürzungen im Kulturbereich geben.

Wir schauen uns jetzt noch den Tannhäuser an - ein bisschen Erinnerung an die Festspiele.

Samstag, 18.April, 19:08 Uhr

Harald Heinrich

Die Kutur ist nicht derzeit nicht medientauglich

In Zeiten in denen die Menschen nur an sich, ihr Toilettenpapier und ihr eigenes Wohlbefinden denken, sind nicht essentielle Randerscheinungen, wie eben leider auch die durch andere ausgeübte Kultur.
Wir beweihräuchern uns mit gemeinschaftlich organisierten Balkonkonzerten im Sinne der "Freude schöner Götterfunken", vergessen aber total die Künstler, die um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen. Viele Freiberufler bekommen noch nicht mal die versprochene Unterstützung, sondern gehen in die Arbeitslosigkeit mit allen Konsequenzen. Wir Künstler haben eben keine Lobby, wie Fussball und Wirtschaft; derzeit zählt nur stures Beibehalten einer eingeschlagenen Richtung und das Bedienen der medienwirksamen Kanäle. Wir sind Opfer der 80/20 Regel.

Samstag, 18.April, 14:48 Uhr

Siegfried Gottwald - Sängerkreis Schweinfurt

Kultur in Coronazeiten -- Singen ist Leben !!!

Chöre und Musikvereine benötigen Rückhalt
und Förderung zu jeder Zeit !!!
Die Politik muss der Laienkunst möglichst großen Freiraum
schaffen. Nicht die Politik macht das Leben lebenswert.
Es ist die Kultur. Hier ist sehr viel Luft nach oben !!!

Samstag, 18.April, 13:26 Uhr

Martin Wöhr

SÖDERS SCHWEIGEN ZUR KULTUR: UNVERSTÄNDLICH

Ein nobler Kommentar! Als Leser ist man wütend zu erleben, wie gering die Wertschätzung der Kultur im Bewusstsein der bayerischen Volksvertreter verankert ist. Vielen Musikschaffenden ist von einem Tag auf den anderen die Lebensgrundlage weggebrochen. Mehr oder weniger gelungene Videoauftritte im Internet täuschen über manches hinweg, aber abbeißen können sie von einer virtuellen Präsenz nicht. Sie hoffen in Zeiten beginnender Entspannung auf ein Zeichen, wie es auch für sie weitergehen könnte. Aber der für Wissenschaft und Kultur zuständige Minister schweigt, wenn es darum geht, Perspektiven beim Neustart zur Normalität aufzuzeigen. Sie, die in Not geratenen Künstler, brauchen ein Podium und ein Publikum! Und sie brauchen vorallem eines: Die öffentliche Anerkennung, ebenfalls ein aktiver Teil der Wertschöpfung zu sein.

Samstag, 18.April, 12:47 Uhr

Michael Koch

Kein Wort zu Kunst und Kultur

Merkwürdig ist es schon, dass von Seite der Politik kein einziges Mal die Kultur in den Blick genommen wurde.
Man kann nur hoffen, dass es nur der „Vergesslichkeit“ anzurechnen ist und nicht das tatsächliche Produkt des Dekens ist.
Es wäre schade.
Ohne Kunst und Kultur gleicht der Mensch einer Wüste.

Samstag, 18.April, 12:20 Uhr

Jakobine Kempkens

Söders Schweigen zur Kultur

Nur weil er weiß, wie man einen Smoking anzieht, bedeutet nicht, dass Söder auch nur einen Funken Interesse an Kultur und Kulturschaffenden hat. Autohäuser und Baumärkte stehen ihm halt näher - wie er gerade beweist. Doch als Kulturinteressierte und Kulturschaffende kann man sich ja im nächsten Jahr bei der Bundestagswahl an diese Södersche Ignoranz erinnern.

Samstag, 18.April, 11:54 Uhr

Helmut Pauli

„Unverständlich“

Danke für diesen ausgezeichneten, längst überfälligen Beitrag. Es geht längst nicht mehr um staatliches, kommunales, öffentlich-rechtliches oder privates Kulturengagement und welches davon wertvoller und förderungswürdiger ist. Es geht um nichts weniger als um die Zukunft der von Menschen für Menschen erschaffene kulturelle Ausdrucksformen und Werte, um Qualität und Lebensgefühl, Förderung von Empathie und um ein besseres gegenseitiges Verständnis über Grenzen hinweg über das gemeinsame Erleben von Kultur. Das alles und weit mehr macht unsere von der Verfassung geschützte Kultur aus.

Kultur ist aus meiner Sicht überlebenswichtig. Als Mitgestalter der öffentlichen Musikszene in München, Bayern, Deutschland und Europa hoffe ich auf baldige, verwertbare und vertrauensbildende Ansagen und Entscheidungen seitens der politischen Verantwortungsträger.

Helmut Pauli

Samstag, 18.April, 11:13 Uhr

S. Tauschhuber

Söder ist ein Kulturmensch…??? (s.Art. 3 BayVerf)

„Bayern ist Kulturstaat und hat seine Politik seit jeher so definiert, dass es nicht ausschließlich um den wirtschaftlichen und technologischen Erfolg geht, sondern dass man auch Wert auf Kultur legt.“ Lippenbekenntnis von MP Söder im Sept 2018…

Ein wichtiger, ein richtiger, ein gewichtiger Kommentar! Bitte offensiv, investigativ und kritisch an dieser Thematik dranbleiben!
Prof. Piazolo ist als Minister auch für die Kulturelle Bildung verantwortlich. Auch von ihm kein Wort dazu, freilich auch keine Nachfragen zur Kultur in der Pressekonferenz… Zur kompletten Schließung der Staatsoper bis Mitte September: Kein Wort!
Verhöhnung des Art. 3 der Verfassung. Ein Armutszeugnis!

Samstag, 18.April, 09:06 Uhr

B. Auer

Kultur und Egoismus

Dass die gegenwärtige Situation für Künstler*innen schwierig ist, ist keine Frage. Aber es hilft niemandem weiter, jetzt - wie in diesem Kommentar - in einen vereinnahmenden Egoismus zu verfallen. Herr Neuhoff schreibt viel von "Kultur": von "Kulturschaffenden", von der "Kulturlandschaft" Bayern, davon, dass Kultur essentiell sei. Das wäre alles nicht falsch, wenn er unter all' diesen Begriffen nicht ausschließlich Musik verstünde. "Live gemachte Musik", "Klassikfans", "Musik" und "freie Musiker" im Blick zu haben und das dann exklusiv als "Kultur" zu bezeichnen, ist eine Vereinnahmung des Begriffs "Kultur", entstanden aus einer Blickverengung auf den eigenen Fachbereich. Was anders sollte das sein, als Egoismus? Zu Kultur gehören nicht nur Musik und Musiker, sondern auch Schauspielerinnen, bildende Künstler, Schriftstellerinnen und so vieles mehr. Und auch die von Herrn Neuhoff implizit zu den nicht "drängenden Fragen" gezählten Fußballspiele und Gottesdienste zählen zur - Kultur.

Samstag, 18.April, 08:41 Uhr

Willi Nemski

Kunst und Kultur sind systemrelevant!

Kunst und Kultur sind systemrelevant? Offenbar nicht für alle, und das macht eine erschreckende Lücke bei vielen unserer Regierenden offenbar, die sie im Grunde für ihre Aufgabe disqualifiziert! Denn sie haben einen Eid auf unsere Verfassung geschworen, den sie gerade durch Ignoranz und Untätigkeit brechen.

Samstag, 18.April, 06:27 Uhr

Sadja Hammerstingl

Kultur zur Coronazeit

Ich möchte, dass die Künstler und auch die Kulturveranstalter unterstützt und gehört werden. Ich denke auch, dass es kreative und alternative Möglichkeiten gibt zumindest im kleineren Rahmen die Kultur auch wieder mit einzubinden und wäre froh über eine Stellungsnahme hierzu, damit wir zumindest in etwa wissen, womit wir zu rechnen haben.
Eine Maskenpflicht bzw. Verhüllen von Nase und Mund für alle Besucher im kulturellen Bereich, halte ich für realistisch und notwendig. Als Idee: Tickets könnten verkauft werden mit Berücksichtigung, dass der Mindestabstand eingehalten wird, mit einem angepassten (Platz-) Reservierungssystem.
Da dies jedoch eine verringerte Besucherzahl bedeutet, müssen die Künstler und Veranstalter finanziell weiterhin unterstützt werden und es wäre gut, wenn die Anzahl beim Ticketkauf von einer Person beschränkt ist, damit auch andere Leute Chancen haben an Tickets zu kommen

Samstag, 18.April, 01:41 Uhr

Enjott Schneider, Präsident Dt. Komponistverband

Söders Schweigen!

Dass die ‚effizienten‘ Berufe mit solchem Nachdruck als „System-relevant“ klassifiziert wurden, hat mir einen Stich versetzt: Kultur hat einen massiven Kahlschlag bekommen, der unbeschreiblich ist. Das in Schnelligkeit & mit null Reflektion, welchen Stellenwert Musik, Theater, Kunst haben. Mag sein, dass die reale Speise & das leibliche Wohl vorrangig sind, aber geistige Speise & seelisches Wohl sind es ebenso. Darf ich dies mit der Geschichte der Feldmaus Frederick verdeutlichen, die Leo Lionni‘s Kinderbuch erzählt: Alle Mäuse sammeln im Sommer Vorräte, Nüsse und sind in der Arbeitswelt ‚effizient‘. Sie belächeln den anscheinend faulen Frederick, der nur träumt & Sonnenstrahlen, Wörter & Farben sammelt. Im grauen Winter, wenn Depression & Angst um schwindende Vorräte das Leben der Mäuse dominieren, - dann holt Frederick die Sammlung: Die Erinnerungen an Sonnenstrahlen wärmen das Herz, die Farben schmücken alles aus… Die Mäuse bekommen Hoffnung. DAS IST KULTUR, Herr Söder.

Freitag, 17.April, 23:02 Uhr

Silvia Geiss

SÖDERS SCHWEIGEN ZUR KULTUR: UNVERSTÄNDLICH

Danke für diesen Kommentar. Diese Missachtung eines essentiellen Bereichs wunderte noch vor Wochen, jetzt macht sie mich wütend. Für alles kündigt man zumindest an, an Lösungen zu arbeiten, aber auf die Erwähnung der Kultur wartet man vergeblich. Ich stimme hier auch Herrn Kundinger zu, dass unter Auflagen zumindest die kleineren Konzerte möglich gemacht werden können. Nur bestuhlte Konzerte mit großzügigem Abstand, evtl. Maskenpflicht sowie - wie z.B. in Italien immer schon gehandhabt - keine Pausen, kein Catering und den geordneten Einlass üben wir alle ab Montag sowieso an jedem Geschäft. So entsteht im Publikum weniger Kontakt, als in jedem Geschäft, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch nur auf der Straße. Ein auf Stühlen sitzendes Publikum ist weniger Risikofaktor, als im Supermarkt herum laufende Kunden auf der Flucht voreinander in zu engen Regalreihen.
Motivation des Bürgers ist ein Motor und die Künstler können wieder Einnahmen generieren.

Freitag, 17.April, 18:04 Uhr

Ernst Kundinger

SÖDERS SCHWEIGEN ZUR KULTUR: UNVERSTÄNDLICH

Der Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf! Viele Kulturschaffende zeigen in diesen schwierigen Zeiten Präsenz im Netz und halten die Kultur zumindest virtuell am Laufen. Das hilft dem Zuhörer und -schauer über manche innere Untiefe hinweg. Schon das sollte von der Bayerischen Staatsregierung und ihrem Ministerpräsidenten gewürdigt werden. Da viele Künstler vom Fehlen ihrer Gagen hart getroffen werden, sind sie in ihrer Existenz bedroht und darauf angewiesen, möglichst schnell wieder bezahlte Auftritte zu bekommen. Für die Wahrung von ausreichend zwischenmenschlichem Abstand gibt es sicherlich kreative Lösungen. Besser Kultur unter Abstandsregeln als keine Live-Kultur! Wer sich in normalen Zeiten im Lichte von Opern-Events sonnt, sollte eigentlich mehr Interesse an Kultur haben!

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