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Sanierung der Kölner Oper "Es ist ein Desaster"

Die Sanierung der Kölner Oper wird immer teurer: Wie kürzlich bekannt wurde, sollen die Kosten auf über eine halbe Milliarde Euro steigen - mehr als doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Bereits 2015 hätte die Oper nach dreijähriger Sanierung wiedereröffnet werden sollen - ein Vorhaben, das unter anderem an Planungsfehlern gescheitert ist. Geplant ist die Eröffnung nun für 2022.

Der Zuschauersaal der Oper, fotografiert am 08.08.2016 in Köln | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Als ein "Desaster“ bezeichnete Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker die jüngsten Entwicklungen rund um die Generalüberholung von Oper und Schauspielhaus Köln am Montag gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Wie vor kurzem bekannt wurde, sollen sich die Kosten mittlerweile auf bis zu 570 Millionen Euro belaufen. Ursprünglich waren 250 Millionen veranschlagt.

Die Sanierung von Oper und Schauspielhaus begann bereits 2012. Die Wiedereröffnung war für November 2015 geplant. Aufgrund von Planungsfehlern konnten die Bauarbeiten jedoch nicht rechtzeitig abgeschlossen werden - die Eröffnung wurde vier Monate zuvor abgesagt. Seit der Saison 2015/16 nutzt die Oper Köln das Staatenhaus am Rheinpark in Köln-Deutz als Interimsquartier.

Wir müssen rückbauen, umbauen, neubauen.
Bernd Streitberger, Technischer Betriebsleiter.

"Bundesweit blamiert - wieder einmal"

Die Mängel in Planung und Ausführung seit Beginn der Renovierungsarbeiten vor fünf Jahren hätten sie "zornig“ gemacht, so Henriette Reker. Sie habe hier Strukturen übernommen, die sie reparieren werde. Seit Ende 2015 hat Henriette Reker (parteilos) das Amt der Oberbürgermeisterin von Köln inne. Die oppositionelle Kölner SPD sprach von "Ausmaßen wie bei der Hamburger Elbphilharmonie". Köln stehe "bundesweit blamiert da - wieder einmal".

Die Kölner Oper stammt von 1957, das dazugehörige Schauspielhaus von 1962. Beide Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Wie sich herausgestellt hat, ist es nur mit großem Aufwand möglich, die historische Grundsubstanz zu erhalten und das Gebäude gleichzeitig den heutigen Sicherheitsbestimmungen und technischen Erfordernissen anzupassen.

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