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Trauer um Reinhold Johannes Buhl Ehemaliger Solo-Cellist des BRSO verstorben

Reinhold Johannes Buhl war 28 Jahre lang Solo-Cellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb er musikalisch aktiv und gründete eine eigene Kammermusikreihe. Jetzt ist Reinhold Johannes Buhl im Alter von 87 Jahren gestorben.

Reinhold Johannes Buhl, ehem. Solo-Cellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Bildquelle: privat

Bildquelle: privat

Reinhold Johannes Buhl wurde 1933 in Mannheim geboren. In seiner Familie wurde viel Kammermusik gemacht. Früh war klar, dass er mal Violoncello lernen würde. "Eines schönen Weihnachtens lag das Cello unterm Christbaum. Es war Liebe auf den ersten Blick", erinnerte sich Reinhold Johannes Buhl vor einigen Jahren in einem BR-KLASSIK-Interview.

Es war Liebe auf den ersten Blick.
Reinhold Johannes Buhl über das Cello

28 Jahre im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Später musizierte Reinhold Johannes Buhl bei der Solistenvereinigung Capella Coloniensis beim WDR, leitete eine Celloklasse am Staatlichen Hochschulinstitut für Musik in Mainz und spielte als Solo-Cellist im Mainzer Kammerorchester und in Wuppertal. 1968 kam er zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. "Der Magnet war Rafael Kubelík mit seiner großen, freien, psychisch so ausstrahlenden Art zu musizieren", erzählte Reinhold Johannes Buhl. Seine Liebe zur Kammermusik hat er sich bewahrt, auch im Orchester. "Im Idealfall ist ein Symphonieorchester für mich einfach nur ein etwas vergrößertes Kammermusikensemble", schwärmte Buhl. "Man hat die Ohren rechts und links, vorne und hinten. Nur das bringt es - auch das soziale Miteinander." Im BRSO spielte er 28 Jahre lang - bis zu seinem offiziellen Ruhestand 1996.

Für mich ist ein Musiker ein Musiker –und stirbt als Musiker.
Reinhold Johannes Buhl

Gründung einer eigenen Kammermusikreihe

Danach dachte Reinhold Johannes Buhl allerdings nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. "Für mich ist ein Musiker ein Musiker – und stirbt als Musiker", war sein Credo. Und so gründete Buhl bei Grafrath die Marthashofener Kammerkonzerte. Zusammen mit dem Pianisten Christoph Hammer baute er die Konzertreihe auf, bei der er auch selbst weiterhin als Cellist auftrat. Außerdem erworben sie eine Reihe wertvoller Instrumente, damit Konzerte in historisch informierter Aufführungspraxis dargeboten werden konnten. 2012 gründete Buhl mit seiner Frau für diesen Zweck auch eine eigene Stiftung. Am 6. Januar 2021 starb Reinhold Johannes Buhl in Marthashofen.

Sendung: "Leporello" am 8. Januar 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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