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Saisonstart an bayerischen Theatern Drei Opernhäuser, drei Premieren

Bayerische Opernfans haben an diesem Wochenende die Qual der Wahl: gleich drei Operninszenierungen feiern Premiere – in Augsburg, Nürnberg und Coburg. Eine Entscheidungshilfe.

Saisonstart in Bayern | Bildquelle: © dpa - Collage: BR

Bildquelle: © dpa - Collage: BR

"Das Rheingold" von Richard Wagner – für Roland Kluttig, den Generalmusikdirektor des Landestheaters Coburg, ist der erste Teil des "Ring des Nibelungen", wie überhaupt der gesamte Zyklus, ein faszinierendes Werk: "Das ist die Kombination aus Drama und Musik und dass diese Musik so nah am Drama ist. Was ich auch ganz besonders finde: jedes dieser Stücke ist wirklich ein Planet für sich."  

Coburger Fassungen

Schon zu Wagner Zeiten wurde in Coburg der gesamte "Ring" gespielt. Vorlage dafür: extra für das Haus angefertigte Partituren – die sogenannten "Coburger Fassungen" mit reduzierter Instrumentierung. Dennoch wird jede Note gespielt. Roland Kluttig findet nicht, dass man sich damit hinter Bayreuth verstecken muss:

Was Sie gewinnen in Coburg im Vergleich zu, sagen wir Bayreuth, ist: Sie sind ganz nah dran, die Musik packt Sie ganz direkt und Sie haben eine sehr hohe Textverständlichkeit.
Roland Kluttig, GMD Landestheater Coburg

"Ariadne" als zwei Inszenierungen

Ariadne auf Naxos | Bildquelle: © Jan-Pieter Fuhr Bildquelle: © Jan-Pieter Fuhr Während in Coburg das "Rheingold" über die Bühne geht, feiert am gleichen Abend in Augsbug "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss Premiere. Regisseur Dirk Schmeding setzt bei seiner Inszenierung auf die Unterschiedlichkeit der beiden Teile des Werks, dieser "Oper in der Oper": "'Ariadne auf Naxos' besteht ja aus dem Vorspiel und dann der Opernaufführung, die sich dem anschließt: Diese beiden mal nicht in eine leicht verstehbare 'Theater-auf-dem-Theater'-Situation zu bringen, sondern eigentlich wie zwei unterschiedliche Inszenierungen zu behandeln – das fand ich eine ganz spannende Aufgabe." Zu Beginn der Oper befindet man sich im Raum des reichsten Mannes von Wien, einem Rokoko-Saal, wenn man dem Libretto von Hugo von Hofmannsthal folgt. Im Augsburger martini-Park allerdings findet das Ganze in einer High-End-Garage statt. Dort türmen sich schon die Knallkörper für das um 21 Uhr angesetzte Feuerwerk bis zur Decke.

Don Carlos in der Originalfassung

Auch in Nürnberg ist Premiere am Sonntag: Verdis "Don Carlos" steht hier auf dem Programm, die erste Neuproduktion der Spielzeit 2019/20, von Staatsintendant Jens-Daniel Herzog selbst inszeniert und mit Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz am Pult. Herzog hat dafür die anspruchsvolle Originalfassung von 1867 ausgewählt.

"Das Rheingold" von Richard Wagner in Coburg
Musikalische Leitung: Roland Kluttig
Inszenierung und Bühne: Alexander Müller-Elmau
Mit u.a. Michael Lion, Marvin Zobel, Kora Pavelic

"Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss in Augsburg
Musikalische Leitung: Domonkos Héja
Inszenierung: Dirk Schmeding
Mit u.a. Sally du Randt, Jacques le Roux, Erik Völker

"Don Carlos" von Giuseppe Verdi in Nürnberg
Musikalische Leitung: Joana Mallwitz
Inszenierung: Jens-Daniel Herzog
Mit u.a. Emily Newton, Nicolai Karnolsky, Tadeusz Szlenkier

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