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Salzburger Festspiele müssen Programm ändern Quarantäne-Verordnung zwingt Musiker zu Absagen

Die aktuellen Reisebeschränkungen und Quarantäne-Verordnungen stellen die Salzburger Festspiele vor große Herausforderungen. Im Rahmen der in Österreich geltenden Sonderregelungen dürfen zwar alle Künstler und Künstlerinnen nach Salzburg geholt werden. Allerdings müssten britische Ensembles nach ihrer Rückkehr nach Großbritannien in Quarantäne. Das Vokalensemble The Tallis Scholars, das City of Birmingham Symphony Orchestra und der CBSO Chorus haben deswegen ihre Mitwirkung an den Festspielen abgesagt.

Hofstallgasse in Salzburg: Grünes Licht für Salzburger Festspiele | Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com

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Das City of Birmingham Symphony Orchestra und der CBSO Chorus hätten beim Eröffnungskonzert der diesjährigen "Ouverture spirituelle" am 18. Juli auftreten sollen. Auf dem Programm: das groß besetzte "War Requiem" von Benjamin Britten. Nun mussten die Ensembles ihre Mitwirkung aufgrund der verpflichtenden Rückreise-Quarantäne absagen. Die Festspiele bedauern die Absage sehr, auch wegen der besonderen Verbindung des CBSO zu Brittens Werk: 1962 hatte das City of Birmingham Symphony Orchestra das "War Requiem" in der wiederaufgebauten Kathedrale von Coventry uraufgeführt.

Brittens "War Requiem" mit neuer Besetzung

Mirga Gražinytè-Tyla, Dirigentin | Bildquelle: Ben Ealovega Mirga Gražinytė-Tyla wird das "War Requiem" bei den Salzburger Festspielen dirigieren. | Bildquelle: Ben Ealovega Doch für Ersatz ist bereits gesorgt: "Zu unserer großen Freude hat das Gustav Mahler Jugendorchester in kürzester Zeit seine Mitglieder in ganz Europa kontaktiert und 91 Musikerinnen und Musiker aus 18 Ländern für das Projekt gewinnen können", teilten die Salzburger Festspiele am Donnerstag mit. Außerdem stellt das ORF Radio-Symphonieorchester Wien 13 Orchestermitglieder. Für den Chor springt der Wiener Singverein ein. "Dank der Urlaubsabsage oder -verschiebung vieler Mitglieder des Wiener Singvereins ist es gelungen, den großen Chor mit über 100 Choristen und Choristinnen zusammenzustellen." Die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla wird das Konzert wie geplant leiten.

Vokalensemble Cinquecento springt ein

Vokalensemble Hinterhäuser | Bildquelle: Theresa Pewal Das Vokalensemble Cinquecento springt für The Tallis Scholars in Salzburg ein. | Bildquelle: Theresa Pewal Auch das Vokalensemble The Tallis Scholars musste aufgrund der aktuellen Rückreise-Quarantäne-Pflicht nach Großbritannien seine Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen absagen. Es hätte am 19. Juli im Rahmen der "Ouverture spirituelle" auf der Bühne stehen sollen. Als Einspringer konnte das Vokalensemble Cinquecento gewonnen werden: fünf Sänger aus fünf verschiedenen europäischen Ländern. Cinquecento greift das geplante Programm von den Tallis Scholars mit der "Missa L'homme armé super voces musicales" von Josquin Deprez auf und ergänzt es durch weitere "L'homme armé"-Vertonungen, durch Werke aus der Gregorianik sowie weitere Werke von Josquin Deprez, dessen 500. Todestag dieses Jahr begangen wird.

Liederabend mit Asmik Gregorian verschoben

Auch der für den 9. August geplante Liederabend mit Asmik Grigorian und Markus Hinterhäuser kann nicht wie geplant stattfinden. "Die Umstände der letzten Monate mit Reisebeschränkungen, Lockdowns und Projektverschiebungen ließen für die beiden Künstler die diesen so am Herzen liegende gemeinsame gewissenhafte Vorbereitung des Liederabends nicht zu", so die Salzburger Festspiele. Der Liederabend soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Am 9. August wird es keine Ersatzveranstaltung geben; bereits verkaufte Karten werden zurückgenommen.
Alle Infos zum aktualisierten Programm finden Sie auf der Homepage der Salzburger Festspiele.

Sendung: "Leporello" am 8. Juli 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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