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Oper im Netz – ein Überblick Streaming-Tipps für Zuhause

Echtes Opernfeeling trotz Lockdown? Um dem Publikum auch in Corona-Zeiten Musiktheater-Genuss zu bieten, stellen viele Opernhäuser und andere Plattformen digitale Angebote bereit: von ganzen, live gestreamten Opern über kleine Making-Of-Videos bis hin zu Virtual Reality-Performances. Die Spannendsten hat BR-KLASSIK hier für Sie zusammengestellt.

Oper auf dem IPad anschauen: Countertenor Franco Fagioli auf einem Sessel | Bildquelle: Lukasz Rajchert/Montage BR

Bildquelle: Lukasz Rajchert/Montage BR

Streaming-Plattformen

Das wohl bekannteste und größte Onlineportal für Oper im Netz ist Operavision. Hier hat der Nutzer eine große Auswahl an Opernproduktionen aus ganz Europa, Dokumentationen, Interviews oder Making-Ofs. Das gesamte Angebot ist kostenlos und für den besseren Überblick nach Opernhaus, Genre, Komponist und Themen sortiert. In der Regel sind die Videos für mehrere Monate verfügbar und lassen sich nach Belieben mit Untertiteln in den gängigen Sprachen wie Englisch, Französisch oder Deutsch ansehen. 

Arte-Concert | Bildquelle: Arte-Concert Umfangreiche Opernsammlung gibt es bei Arte Concert. | Bildquelle: Arte-Concert

Ein ähnlich umfangreiches Portal bietet Arte Concert. Doch hier finden sich neben Opern auch klassische Konzerte und andere Musikgenres wie Jazz, Pop, Rock, Hip-Hop und Metal. Wie bei Operavision sind alle Angebote kostenlos und für mehrere Monate verfügbar. Um dem Nutzer die Auswahl zu erleichtern, ist die Seite in einzelne Genres unterteilt und lässt sich darüber hinaus nach "neueste Videos", "meistgesehen" und "letzte Chance" sortieren.

Wer ausschließlich bei klassischer Musik zuhause ist, der wird sich auf der Plattform Fidelio wohlfühlen. Hier erwartet den Nutzer eine große Auswahl an Opern, Konzerten und kurzen Videos wie die Reihe "Hinter den Kulissen". Unter dem Reiter "Entdecken" verstecken sich kurze Artikel mit Anekdoten und Funfacts aus der Klassik-Welt. Und wer sich lieber einfach nur berieseln lassen möchte, kann unter "Kanal" wie im Fernsehen rund um die Uhr klassisches Programm erleben. Einziger Wermutstropfen: Für die Nutzung fällt eine Gebühr zwischen 4,90 Euro für ein Tagesticket und 149 Euro für ein Jahresabonnement an.

New Yorker Met - Webseite | Bildquelle: Metropolitan Opera Für die Corona-Zeit bietet die New Yorker Met auch kostenlose Streams an. | Bildquelle: Metropolitan Opera

Ausschließlich auf die eigenen Produktionen fokussiert, aber deswegen nicht weniger umfangreich und interessant, ist die Webseite der Metropolitan Opera in New York. Doch wer die Opern auf höchstklassigem Niveau schauen möchte, muss auch hier in der Regel zahlen. Entweder für einzelne Opern (4,99 US-Dollar) oder für ein Abonnement (14,99 US-Dollar/Monat). Für die Corona-Zeit bietet die Seite unter dem Namen "Nightly Opera Streams" auch kostenlose Streams an: jeden Abend um 19:30 Uhr ohne Anmeldung und für 23 Stunden zum Nachschauen verfügbar. Zu beachten ist hier allerdings die Zeitverschiebung um sechs Stunden.

Digitale Spielpläne

Während der letzten Monate sind einige Häuser dazu übergegangen, ganze Spielpläne auf die eigene Website zu verlagern. Hier streamen die Häuser Premieren, Live-Konzerte, Aufzeichnungen vergangener Inszenierungen, aber auch Workshops oder Führungen. Was und wie genau, unterscheidet sich allerdings von Opernhaus zu Opernhaus: ob als Livestream oder als Video-on-Demand, ob ganze Opern oder nur einzelne Ausschnitte, mit Anmeldung oder ohne, kostenpflichtig oder kostenlos. 

Die einzelnen Häuser im Überblick (Auswahl):

Bayerische Staatsoper: Immer montags streamt das Münchner Nationaltheater sogenannte "Montagsstücke". Das können ganze Opern, Kinderopern aber auch Konzerte sein. Die Streams selbst sind kostenlos, nur für Video-on-Demand muss man bei einzelnen Videos ein 24h-Ticket erwerben. Kostenpunkt: ab 4,90 Euro. Unregelmäßig stehen auch an anderen Tagen Neuproduktionen als Stream und als Video-on-Demand auf dem Plan. 

Staatstheater Nürnberg: Keine gesamten Opern, dafür aber viele kurze, interessante Videos zu Themen im Umfeld von Theater, Oper und Ballett bietet das Staatstheater Nürnberg – alles kostenlos und jederzeit abrufbar.

Der Tänzer Franco Ciculi in "Shifting Perspective" - ein Stück, das wie "Boléro" zum digitalen Repertoire des Augsburger Staatstheaters gehört. | Bildquelle: Staatstheater Augsburg Der Tänzer Franco Ciculi in "Shifting Perspective" - ein Stück, das zum digitalen Repertoire des Augsburger Staatstheaters gehört. | Bildquelle: Staatstheater Augsburg

Staatstheater Augsburg: Etwas ganz Besonderes hat sich das Staatstheater Augsburg ausgedacht. Hier kann man sich Virtual-Reality-Brillen für 17,90 Euro nach Hause bestellen und eigens dafür inszenierte Theaterstücke und Ballette ansehen. In der Regel erhält man die Brillen für zwei Tage und kann das ausgewählte Stück in dieser Zeit beliebig oft anschauen.

Semperoper Dresden: Unter dem Namen "Semper:Donnerstag" streamt die Semperoper jeden Donnerstag um 17:00 Uhr Live-Konzerte von besonderen Orten des Hauses und lässt den Zuschauer so gleichzeitig hinter die Kulissen schauen. Unregelmäßig streamt das Haus auch gesamte Opern – alles kostenlos und ohne Online-Anmeldung.

Oper Frankfurt: Das Projekt "Oper Frankfurt zuhause" bietet den Zuschauern jeweils montags und freitags im Stream Konzerte und Workshops rund um das Thema Oper. Alle Streams sind für mehrere Tage und Wochen im Nachhinein abrufbar und kostenlos.

Wiener Staatsoper: Wer beim Schauen zumindest ein bisschen Gemeinschaftsgefühl haben will, der kann jeden Abend um 19:00 Uhr auf der Seite der Wiener Staatsoper eine gesamte Oper im Stream sehen. Zwar bleibt diese auch anschließend für 24 Stunden verfügbar, doch fühlt es sich um Punkt 19:00 Uhr am meisten nach Gemeinschaft an. Das Angebot ist kostenlos, eine Registrierung ist aber erforderlich.

Staatsoper Stuttgart | Bildquelle: Staatsoper Stuttgart Staatstheater Stuttgart bietet "Watchpartys" oder "Nachgespräche" an. | Bildquelle: Staatsoper Stuttgart

Staatstheater Stuttgart: Noch mehr Gemeinschaftsgefühl bietet das Staatstheater Stuttgart. Unregelmäßig, wenn auch häufig, werden hier Aufzeichnungen gesamter Opern gestreamt. An ausgewählten Tagen gibt es zusätzlich sogenannte "Watchpartys" oder "Nachgespräche". Hier können sich die Zuschauer während der Vorstellung über Chat austauschen oder im Nachhinein miteinander und mit einzelnen Künstlerinnen und Künstlern sprechen. Für beides ist allerdings eine Anmeldung erforderlich. Keine Anmeldung braucht es hingegen mittwochs um 13:15 Uhr für die Lunchkonzerte – live aus dem Opernhaus übertragen.


Sendung: "Allegro" am 9. April 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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