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Studie zu Kultur in der Corona-Krise Pandemie-Verlierer unter Wirtschaftszweigen

Die Kultur ist, wirtschaftlich betrachtet, der Pandemie-Verlierer der EU. Die Gewinne brachen laut einer französischen Studie 2020 um rund ein Drittel ein. Zudem wird der Wirtschaftsfaktor Kultur außerhalb der Pandemie bewertet.

Ein Mann im Zuschauersaal eines leeren Theaters | Bildquelle: BR/ dpa-Bildfunk

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Die Bilanz der Studie aus Frankreich ist niederschmetternd: Um rund 31 Prozent soll der Gewinn aus Kultureinnahmen europaweit im Jahr 2020 eingebrochen sein. Damit muss die Kultur mehr wirtschaftliche Verluste einstecken als die Tourismusbranche, die einen Rückgang von 27 Prozent verzeichnet. Die Automobilindustrie ist um 25 Prozent rückläufig. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP, die sich dabei auf den einen Bericht von Ernst & Young bezieht. Am stärksten betroffen ist der Bereich Bühnenkunst: Hier haben Kulturschaffende neunzig Prozent weniger Einnahmen im Jahr 2020, gefolgt von der Musik mit 76 Prozent.

Kultur als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Die europäische Kulturindustrie habe vor der Krise zu den wirtschaftlichen Schwergewichten der EU gezählt, sagte der Autor der Studie, Marc Lhermitte. Für das Jahr 2019 habe sie mit 4,4 Prozent noch mehr zum Bruttoinlandsprodukt beitragen können, als zum Beispiel die Telekommunikationsbranche oder die Pharmaindustrie. Mehr als 7,6 Millionen Menschen arbeiten in Europa als Architekten, Autoren, Musiker, Journalisten, Schauspieler, Maler, Sänger und Werber. Sie erwirtschaften in dem Jahr einen Gesamtumsatz von 253 Milliarden Euro. Nur ein kleiner Bereich wird dabei aber durch Subventionen gestützt: 10,8 Prozent beträgt der Anteil öffentlicher Finanzierung durch nationale und lokale Regierungen zeigt der Bericht auf.

In der Zusammenfassung der Studie heißt es: "Kultur und Kreativindustrie wirken als Beschleuniger für gesellschaftliche, soziale und nachhaltige Entwicklung". Die Studie wurde bei der international aufgestellten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young von der französischen Verwertungsgesellschaft SACEM (Société des Auteurs, Compositeurs et Éditeurs de Musique) in Auftrag gegeben.

Sendung: "Allegro" am 27. Januar 2021 ab 6.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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