Der Dirigent Thomas Hengelbrock hat am Samstag den mit 50 000 Euro dotierten Herbert von Karajan Musikpreis erhalten. Das Geld fließe vollständig in die Arbeit der Akademie Balthasar Neumann und komme der musikalischen Nachwuchsförderung, insbesondere der Kubanisch-Europäischen Jugendakademie zugute, sagte der Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters laut Mitteilung des Festspielhauses Baden-Baden vor der Preisverleihung im Rahmen eines festlichen Konzerts.
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Die Verantwortung für die Förderung der nächsten Generationen von Musikern und Publikum sei sehr wichtig, betonte der Preisträger. Kultur sei nicht, wie manche meinten, ein bisweilen verzichtbarer Luxusartikel. "Kultur ist Grundlage und Nährboden einer humanen, aufgeklärten und leistungsfähigen Zivilgesellschaft. Deshalb sind wir alle in der Verantwortung, unser Wissen um Kunst und Kultur an die nächsten Generationen weiterzugeben."
"Ich genieße es, mit Thomas Hengelbrock zu arbeiten", sagte der Schauspieler Klaus Maria Brandauer, und lobte in seiner Laudatio, dass es Hengelbrock immer auf jeden Einzelnen ankomme. Passender hätte also das musikalische Programm des Festkonzerts gar nicht sein können: Hengelbrock dirigierte das Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy mit dem von ihm gegründeten Balthasar-Neumann-Chor und Balthasar-Neumann-Ensemble.
Ab dem kommenden Jahr wird der Karajan Musikpreis in Salzburg vergeben. Damit komme die Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden einer Bitte von Karajans Witwe nach, teilte Intendant Andreas Mölich-Zebhauser mit. Der Preis war vor dreizehn Jahren vom Festspielhaus Baden-Baden initiiert worden und seither auch in Baden-Baden verliehen worden. Bisherige Preisträger sind unter anderem die Geigerin Anne-Sophie Mutter, der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, die Berliner und Wiener Philharmoniker und der Ballettdirektor John Neumeier.