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Gidon Kremer und Slava Polunin "Snow Symphony" in München

Der russische Clown und Bühnenpoet Slava Polunin ist mit seiner "Snow Show" seit Jahren international bekannt. Doch die Musik dazu kam immer vom Band. Als Gidon Kremer ihm begegnete, reifte bei beiden die Idee zu einer neuen Version mit Livemusik. Monatelang schickten sich Polunin und Kremer ihre Musikvorschläge für "Snow Symphony" zu. Jetzt ist "Snow Symphony" mit Gidon Kremer, der Kremerata Baltica und Slava Polunins Clowns erstmals in Deutschland zu erleben: Acht Vorstellungen gibt es ab 6. Januar im Münchner Prinzregententheater.

Ganz ohne Worte kommen sie aus und erzählen doch so viel. Das gilt sowohl für den großartigen Pantomimen Slava Polunin und seine Clowns, als auch für den großen Geigenvirtuosen Gidon Kremer und die Musiker der Kremerata Baltica. Allerdings schlüpft Gidon Kremer für "Snow Symphony" nicht etwa in riesige Schuhe und einen wippenden Schlapphut, wie sie die Clowns aus Slavas Snow-Show tragen. Eine kleine rote Nase genügt ihm, und die Musiker sitzen ganz klassisch schwarz gekleidet auf der Bühne.

Der Mann mit der Geige wird Teil einer sich rasant entfaltenden Fantasiewelt voller großer und kleiner Emotionen. Für Slava Polunin spiegelt die Bühne unseren Kosmos - und Gidon Kremer ist von seinen Gedanken fasziniert:

"Ich war begeistert vom Humor, Slava von der Musik. Wir sind uns sehr ähnlich, obwohl wir in ganz verschiedenen Bereichen der Kunst arbeiten. Für mich war es ein Traum, mit so einem wunderbaren Künstler zu arbeiten; ich suche ja auch andere Wege in der Kunst, für mich ist immer die Öffnung für etwas anderes wichtig. Slava sagt, es gefällt ihm sehr, wenn ich aus der Welt der Musik in die Welt der musikalischen Poesie trete."

Zwischen Schauspiel und Musik

Die Auswahl der Musik für "Snow Symphony" war ein langwieriger Prozess für Polunin und Kremer. Der betont, dass jede Vorstellung immer wieder anders ist, denn auch das Publikum spielt mit, wird Teil der Fantasiewelt aus Clowns und Klassik:

"Es gab eine gewisse Vorgabe, weil Slavas 'Snow Show' schon über zwanzig Jahre besteht. Aber weil wir wussten, dass es ein Liveorchester auf der Bühne geben wird, dass es mich auf der Bühne gibt, haben wir bestimmte Musiken ersetzt, und damit haben wir diese Show auf eine neue Stufe gebracht, in der sie neu klingt und neu empfunden wird. Die Musiker haben sich sehr gerne beteiligt, es entstand eine gewisse Mischung zwischen Schauspiel und Musik. Wir spielen Werke von Nino Rota, von Sibelius, von Umebayashi , sehr viel Gija Kantscheli. Seine Musik ist sehr theatralisch und passt insofern sehr gut."

Die Welt wird zum Luftballon

Anrührende, kindlich-schlichte Szenen gibt es in "Snow Symphony" ebenso wie spektakuläre Bühneneffekte. Sie liefern dem Publikum Extremerfahrungen vom Schiffbruch bis zum Schneesturm. Die Welt wird zum Luftballon, und kann von jedem im Raum bewegt werden. Und der Schnee, der spielt in den Stücken von Polunin immer eine große Rolle. Das hat natürlich mit dessen russischer Herkunft zu tun, aber auch mit seiner Liebe zur Poesie. Gidon Kremer sieht das so:

"Im Winter gibt es sehr viel Bedeutung - es ist eine wunderschöne Jahreszeit, die aber auch mit dem Tod assoziiert wird. Aus meiner Sicht kann jeder im Publikum sich eine Geschichte einfallen lassen. Slava sagt, dass die Musiker genauso wie die Clowns dem Kosmos angeschlossen sind; sie reflektieren eben die Zeit und alles, was um uns herum passiert."

Snow Symphony - die Termine

Es gibt acht Vorstellungen im Münchner Prinzregententheater - präsentiert von MünchenMusik:

Vom 6. bis 10. Januar jeweils um 20:00 Uhr
Am 7., 9. und 10. Januar auch um 16:30 Uhr

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