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Robert Schumann
Eigentlich wollte er Pianist werden.Während des Klavierstudiums bekam er Probleme mit einem seiner Finger. Er war langsamer und schwächer als die anderen. Er wollte diesen Finger ganz besonders trainieren, baute eine Vorrichtung, die ihn mithilfe einer Schlinge nach oben zog, so dass er besonders viel Kraft brauchte, um ihn niederzudrücken. Doch er ruinierte seinen Finger vollends. Sogar die frischen Eingeweide geschlachteter Tiere als Heilmittel halfen nicht. So war Schumann gezwungen, sich auf das Komponieren zu verlegen. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Ludwig van Beethoven
Er war noch keine 30 Jahre alt, als er erste Anzeichen seiner beginnenden Ertaubung bemerkte. Als Ursache wird heute unter anderem eine durch einen Flohbiss übertragene Krankheit vermutet. Beethoven litt sehr darunter und schrieb 1802 sein berühmtes "Heiligenstädter Testament“, in dem er der Welt sein Herz ausschüttet: "Welche Demütigung wenn jemand neben mir stund und von weitem eine Flöte hörte und ich nichts hörte oder jemand den Hirten singen hörte, und ich auch nichts hörte." | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Franz Schubert
Mit Anfang 20 infizierte er sich mit der Syphilis. Er wurde im Spital behandelt, wobei ihm wegen eines Exanthems am Kopf die Haare geschoren werden mussten. Sein Gesundheitszustand schien sich zu bessern. Doch schon bald brach die Krankheit erneut aus. Schubert verfiel in schwere Depression. Er schrieb seine "Winterreise", einen Zyklus tieftrauriger Lieder, auch wenn die Krankheit ihn zunehmend schwächte. Zum Schluss konnte er nichts mehr essen oder trinken und starb mit nur 31 Jahren. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Anton Bruckner
Zeit seines Lebens litt er unter ängstlicher Unsicherheit, konnte sein eigenes Genie nicht richtig einschätzen und wirkte auf viele wie ein unmündiges Kind. Aufgrund seiner psychoneurotischen Veranlagung hatte er eine seltsame Affinität für alles, was mit dem Tod zu tun hatte: Bei der Exhumierung Beethovens und Schuberts war er dabei, um – ehe es jemand verhindern konnte – seine Hand auf ihre Schädel zu legen. Er verschlang Zeitungsberichte über Hinrichtungen und verzehrte die gleiche Henkersmahlzeit wie ein Mörder. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Frédéric Chopin
Er besaß alles andere als eine robuste Natur. Mit Mitte Zwanzig zeigten sich bei dem zurückhaltenden Pianisten erste Anzeichen einer gefährlichen Lungentuberkulose. Chopin hatte hohes Fieber, Husten und spuckte Blut. Behandelt wurde er mit Blasenpflastern und Schröpfköpfen. Außerdem schluckte er Eis, um die Blutungen zu stillen. Er reiste in den Süden und verbrachte den Winter auf Mallorca. Doch an Genesung war nicht zu denken. Über viele Jahre zog sich die Krankheit hin, ehe Chopin im Alter von 39 Jahren starb. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Peter Tschaikowsky
Er litt darunter, homosexuell zu sein. Seine Heirat mit einer Schülerin machte ihn erst recht unglücklich. Er begann zu trinken und sprang in den eiskalten Moskwa-Fluss, in der Hoffnung, sich eine tödliche Erkältung zuzuziehen. Doch seine Körper erwies sich als zäh. Im November 1893 schließlich trank er während einer Cholera-Epidemie in St. Petersburg absichtlich ungekochtes Wasser. Kurz darauf bekam er Magenkrämpfe, Fieber, erbach sich und bekam Durchfall. Weniger Tage später starb Tschaikowsky an der Cholera. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Friedrich Smetana
Mit 50 hat er nach einer Entenjagd plötzlich mit Schwindelanfällen und Ohrenproblemen zu tun hatte. Kurz darauf meint er bei einem Spaziergang im Wald Flötentöne zu hören. Diese Gehörtäuschungen verwandeln sich schließlich in ein starkes Ohrensausen – so stark wie ein großer Wasserfall. Und in den höheren Oktaven nimmt Smetana die Töne anders gestimmt wahr. Seinen quälenden Tinnitus verewigt er in einem seiner Streichquartette – dargestellt in einem hohen konstanten Ton, gespielt von der ersten Geige. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik
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Jean-Baptiste Lully
Als Komponist arbeitete er am Hof von König Ludwig XIV. Bei einer Aufführung schlug Lully wie gewohnt den Takt zur Musik mit einem schweren Stab auf dem Boden mit. Einen Moment war er unaufmerksam und rammte sich den Stab in den Zeh. Die Wunde sah zunächst klein und harmlos aus, doch schon bald infizierte sie sich mit Wundbrand. Lully weigerte sich, den Zeh amputieren zu lassen und starb zwei Monate später an seiner Blutvergiftung. | Bildquelle: imago/Montage BR-Klassik