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BR-Symphonieorchester Sir Simon Rattle dirigiert "Siegfried"

Sir Simon Rattle Dirigent | Bildquelle: © Oliver Helbig

Ein Großereignis in der Münchner Isarphilharmonie: Sir Simon Rattle, der im Herbst seine Chef-Position beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks antritt, setzt seinen konzertanten Münchner "Ring des Nibelungen" fort! Als Zweiter Tag des Bühnenfestspiels steht nun die Oper "Siegfried" an, die in Richard Wagners Tetralogie als Satyrspiel fungiert - tatsächlich bietet Siegfrieds tollpatschige Jugend bis zu Brünnhildes Erweckung bei aller Welthaftigkeit auch etliche burleske Elemente. Allein Siegfrieds Naivität im Disput mit seinem hinterfotzigen Ziehvater Mime, auch seine Scheu bei der Begegnung mit der ersten Frau in seinem Leben, sind voller Komik. "Die Braut gewinnt, Brünnhilde erweckt ein Feiger nie: nur wer das Fürchten nicht kennt!" zwitschert ihm das Waldvöglein zu, nachdem er den Drachen Fafner erlegt, Tarnhelm und Ring an sich genommen hat. Wieder hat das BRSO ein hochkarätiges Sängerensemble für Rattles "Siegfried"-Produktion verpflichten können. Den furchtlosen Titelhelden verkörpert der neuseeländische Tenor Simon O'Neill, die erwachende Brünnhilde Anja Kampe. Wie im "Rheingold" ist wieder Michael Volle als Göttervater Wotan dabei, der sich im "Siegfried" als Wanderer mit dem Mime des Peter Hoare auf die für den Zwerg fatale "Wissenswette" einlässt. Mit Georg Nigl als verschlagenem Alberich und Franz-Josef Selig als furchterregendem Drachen Fafner sind die dunklen Charaktere stark besetzt. Außerdem hat man das seltene Vergnügen, die Altistin Gerhild Romberger mal in einer Opernrolle zu erleben, wenn auch "nur" konzertant:als ratlose Erda. Schließlich bietet auch der "Siegfried" einige orchestrale Highlights wie das grandiose Vorspiel zum dritten Aufzug oder das lyrische "Waldweben", dessen Zauber Rattle mit dem BRSO subtil auskosten dürfte. | Bildquelle: © Oliver Helbig

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