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BR-KLASSIK DIGITAL Beethoven: Egmont

Ludwig van Beethovens Musik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ in ihrer vollständigen Fassung, ergänzt um eine Aufnahme von Beethovens Ouvertüre „Zur Namensfeier“, op. 115 in einer Studioaufnahme vom Februar 2022. Christina Landshamer singt die Sopranpartie des Klärchens. Es spielt das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von John Fiore.

Ludwig van Beethoven: "Egmont" Musik zu Goethes Trauerspiel
Münchner Rundfunkorchester
John Fiore | Bildquelle: BR

Bildquelle: BR

Im September 1809 beauftragte das Wiener Hofburgtheater Ludwig van Beethoven, eine neue Schauspielmusik zu Johann Wolfgang von Goethes „Egmont“ zu schaffen. Dessen Trauerspiel war am 9. Januar 1789 in Mainz uraufgeführt worden. Es verlangt eine Schauspielmusik; doch verschiedene Versuche, die teilweise vom Dichter selbst in Auftrag gegeben worden waren, blieben unfertig oder waren unbefriedigend. In Wien jedoch sollte die Produktion des „Egmont“ die an mehreren Stellen geforderte Musik beinhalten. Beethoven machte sich an die Arbeit. Da ihm das Sujet lag – das Trauerspiel ist im von spanischen Truppen bedrohten Brüssel angesiedelt und thematisiert den Widerstand gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft –, kam er gut voran. Trotzdem musste die Wiener Theaterpremiere des „Egmont“ am 24. Mai 1810 noch ohne Musik auskommen; erst zur dritten Wiederholung war die Partitur fertiggestellt. Beethovens Schauspielmusik erlebte ihre Uraufführung am 15. Juni 1810.

Dafür, dass Beethoven der Auftrag am Herzen lag, spricht die Musik selbst, die das Niveau der damals üblichen Bühnenmusiken weit übersteigt. Das betrifft den kompositorischen Anspruch, aber auch den Bezug der Musik zum Drama. Statt bloßer Illustration lieferte Beethoven eine Interpretation und damit eine zusätzliche Bedeutungsebene. Die bekannte Egmont-Ouvertüre, das dramatisch dichteste Stück der Schauspielmusik, nimmt die Handlung vorweg, führt die Charaktere vor. Einen deutlichen Bezug zum Drama setzt der Schluss, der genau der von Goethe geforderten Siegessymphonie am Ende des Trauerspiels entspricht.

Fünf der zehn Nummern sind direkt in die Bühnenhandlung integriert; die weiteren fünf, neben der Ouvertüre die vier Zwischenakt-Musiken, weniger eng mit dem Drama verknüpft. Bei einer konzertanten Aufführung der Musik geht zwar der Kontext zum Stück verloren, doch Beethovens Partitur kann ihre Qualitäten voll enthalten. Seine Schauspielmusik beinhaltet sehr viel mehr als bloß die bekannte Ouvertüre.

BR-KLASSIK DIGITAL 900821

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

"Egmont" - Musik zu Goethes Trauerspiel, op. 84
Overtüre "Zur Namensfeier" C-Dur, op. 115

Christina Landshamer, Sopran (Klärchen)
Münchner Rundfunkorchester
John Fiore, Dirigent

Studio-Aufnahme München, Bayerischer Rundfunk, 15.–18. Februar 2022
Dauer: 42'55 Minuten

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