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Fröhlich bis zum bittern Ende "Gaudeamus igitur"

Studentengruppe | Bildquelle: SZ Bildarchiv

Bildquelle: SZ Bildarchiv

Mittagsmusik extra

Deutsche Volkslieder - Gaudeamus Igitur

Musik und Text

Der Text wurde erstmals gedruckt in dem Studentenliederbuch des Theologen Christian Wilhelm Kindleben in Halle (1781). Der Komponist ist unbekannt.

Entstehungsgeschichte

Die Idee hinter dem Liedtext stammt von dem römischen Philosophen Seneca. In dem Aufsatz "De brevitate vitae - Über die Kürze des Lebens" schreibt Seneca, der Mensch solle die wichtigen Dinge nicht aufschieben, sondern die Stunde nutzen und was aus seinem Leben machen, bevor es rasch zu Ende geht. Die Studenten der Neuzeit fanden diesen Gedanken klug und haben ihn aber für ihre Zwecke angenehm ausgestaltet. Das Leben ist kurz, heißt es im Lied, und wir sind jung, lasst uns also die schönen Dinge ausgiebig genießen, ehe wir wie die Pfeile auf das Grab zusausen.

Der lateinische Liedtext ist wohl sehr lange Zeit mündlich tradiert worden. 1781 hat ihn dann der Theologe Christian Wilhelm Kindleben erstmals aufgeschrieben (und später auch ins Deutsche übersetzt). Allerdings hat er für sein Buch in den Text schwer eingreifen müssen. Das Problem war: unanständige Sprache. Er war nicht jugendfrei. Die Zensur war dennoch nicht zufrieden, Kindlebens Studentenliederbuch und sein gleichzeitig erschienenes Studenten-Lexicon wurden verboten und beschlagnahmt, Kindleben selbst gekündigt und aus Halle vertrieben.

Das Lied wurde aber natürlich von den Studenten erst recht gesungen. Mittlerweile ist es das große, weltweit bekannte Studentenlied geworden, Universitäten in aller Welt lassen es traditionell als akademische Hymne bei offiziellen Feierlichkeiten erklingen. Und das in lateinischer Sprache.

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Das Manuskript zur Sendung

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