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Nur komplett mit Schlussakkord "So lang der Alte Peter"

Blick auf München während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Mittagsmusik extra

Deutsche Volkslieder - So lang der alte Peter

Musik und Text

Die Stadthymne von München geht erstaunlicherweise zurück auf ein Lied aus Wien: "Die Wianer Gemüthlichkeit". Der Refrain beginnt mit den Worten: "So lang der alte Steffl am Stefansplatz no steht". Irgendwann um 1880 muss das Lied von Wien nach München gekommen sein. Ein Münchner Volkssänger, der Maurer Michael Huber aus Haidhausen, hat zu dieser Zeit den Wiener Text auf Münchner Verhältnisse umgedichtet. In den 20er Jahren hat man das Lied dann zur Münchner Stadthymne gemacht. Im Text wird das Hofbräuhaus besungen, der Isarfluss und der "Alte Peter", der Turm von Sankt Peter, der ältesten Stadtkirche Münchens.

Entstehungsgeschichte

Im Januar 1948 hat der damalige Sender der amerikanischen Militärregierung "Radio München" die ersten sieben Töne des Lieds zu seinem Pausenzeichen gemacht. Halt - es waren ja gar nicht sieben Töne. Es waren nur sechs. Der letzte Ton hat gefehlt. Das Pausenzeichen war eine Ruine. Genau wie die Kirche Sankt Peter, die im Krieg zwei Volltreffer abbekommen hatte. Über drei Jahre lang hat das unvollständige Pausenzeichen von "Radio München" - und später des Bayerischen Rundfunks - darauf aufmerksam gemacht, dass noch einiges zu erledigen sei, bevor die Gemütlichkeit in der Stadt wieder Einzug halten würde. Am 28. Oktober 1951 war es dann so weit. Sankt Peter wurde feierlich eingeweiht, auf dem Platz vor der Kirche haben Tausende von Menschen das Lied vom "Alten Peter" gesungen, und der Bayerische Rundfunk hat an diesem Tag ebenso feierlich sein Pausenzeichen erneuert. Ab jetzt: komplett mit Schlussakkord.

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Das Manuskript zur Sendung

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