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Sturmgeschütz im Blütenduft "Erika"

Liebliche Maid mit Heidekraut vor einer Reihe von Panzern | Bildquelle: colourbox.com; Illustration und Collage: BR/Tanja Begovic

Bildquelle: colourbox.com; Illustration und Collage: BR/Tanja Begovic

Mittagsmusik extra

Deutsche Volkslieder - Erika

Musik und Text

Der Text und die Musik stammen von Herms Niel (um 1930).

Entstehungsgeschichte

Herms Niel war ein in den 30er-Jahren berühmter und beliebter Komponist von Marschliedern. Er war Kapellmeister beim Reichsarbeitsdienst und dirigierte auf den Reichsparteitagen der NSDAP in Nürnberg. Die Texte vieler seiner Marschlieder sind nicht soldatisch-aggressiv, sondern greifen höchst raffiniert einen alten, romantischen Topos auf: Der Mann in der Ferne im Lebenskampf, und das Mädchen, für das er all diese Heldentaten vollbringt, das zuhause auf ihn wartet. Marschliedtexte wie "Erika" betonen die Heimatverbundenheit und die zartfühlende Seite der Seele des kämpfenden deutschen Mannes.

Und während vorgerückt wird und die Sturmgeschütze das Feuer auf die Dörfer an der Front eröffnen, singt der Soldat von summenden Bienlein und den Blümlein, die auf der Heide blühen. Diese Marschlieder sind verlogene Propaganda. Und gerade deshalb waren sie damals und sind sie auch heute sehr beliebt. "Erika" ist ein gern gespieltes volkstümliches Marschlied, und seine Herkunft aus der finstersten Zeit deutscher Geschichte kennt kaum jemand.

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Das Manuskript zur Sendung

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