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Kirchweih in Roßgarten "Macht hoch die Tür"

Deutsche Volkslieder | Bildquelle: colourbox.com

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Mittagsmusik extra

Deutsche Volkslieder - Macht hoch die Tür

Musik und Text

Dieses überkonfessionell gesungene Adventslied ist fast 400 Jahre alt. Der Text stammt von dem evangelischen Pfarrer Georg Weissel. Er hat ihn geschrieben für die Einweihung einer kleinen Kirche im Königsberger Stadtteil Roßgarten am 2. Adventssonntag 1623.

Weissels Text ist erstmals vertont worden von dem Königsberger Domkantor und Schloßkirchenkapellmeister Johann Stobaeus. Der komplizierte fünfstimmige Chorsatz hatte jedoch keine große Zukunft. Die heute bekannte Melodie findet sich 1704 in dem "Geistreichen Gesangbuch" des Theologen Johann Anastasius Freylinghausen aus Halle. Ein Komponist ist dort nicht angegeben.

Entstehungsgeschichte

Mit seiner Anfangszeile "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" nimmt Weissel Bezug auf eine nahezu gleichlautende Stelle im 24. Psalm Davids- des Alten Testaments, in der beschrieben wird, wie der mächtige und starke Gott in der Welt Einzug hält. Die evangelische Kirche hat diesen Psalmvers schon früh mit dem Adventsgeschehen in Verbindung gebracht, in dem ja auch Jesus als Erlöser der Menschheit erwartet wird. Die Israeliten ihrerseits dachten bei diesen Bibelzeilen an den Einzug der Bundeslade mit den Gesetzestafeln Mose in den neu erbauten Tempel Salomons in Jerusalem. Insofern hat Pfarrer Weissel bei der Liedtextgestaltung für die Einweihung seiner neuen Kirche in Roßgarten tatsächlich eine gute Hand bewiesen.

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