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Thema der Woche Berühmte Parks und Gärten in der Musik

Wir flanieren gerne auf ihren Wegen im Abendlicht, wir ruhen uns auf einer Bank aus, lassen für einen kurzen Moment die Seele baumeln. Die Parks gehören ebenso zu barocken Schlossanlagen wie zu modernen Städten, durch sie hat sich der Mensch sein eigenes Biotop geschaffen.

Der Park soll eine "zum Gebrauch und Vergnügen des Menschen eingerichtete Natur darstellen", schrieb Hermann von Pückler-Muskau, der Doyen der deutschen Gartenkunst und Landschaftsarchitektur im Jahr 1834. Der Park - eine vom Menschen künstlich geschaffene Landschaft, die nach freier Natur aussehen und dennoch möglichst auch den Gesetzen der Schönheit und ausbalancierten Form folgen soll. Die Grenzen zwischen Natur- und Kunstlandschaft sind fließend, hier schlägt das Pendel mehr zur Wildnis aus, dort mehr zu ordentlich eingefassten Beeten und Wiesen.

Macht und Pracht

Wozu der ganze Aufwand? Man könnte ja die Pflanzen einfach wachsen lassen. Der Garten und in größeren Dimensionen der Schlosspark verrät etwas über seinen Besitzer: seine Macht, seinen Reichtum, seinen Sinn für Schönheit und Kultiviertheit. So in den barocken Gärten von Versailles und Sanssouci: Wenn etwa der französische Barockkomponist Michel-Richard Delalande zur Zeit des Sonnenkönigs Ludwig XIV. eine Chaconne über die Springbrunnen von Versailles schreibt, feiert er damit nicht nur die Pracht des Schlossparks, sondern auch die Herrlichkeit des Herrschers.

Grüne Oase

Mit der Herrlichkeit der Monarchen geht es in den darauffolgenden Jahrhunderten stetig bergab, ihre Gärten aber sind geblieben, vom Bürgertum umfunktioniert als romantische Kulisse für Frühlingsgefühle, Liebeleien und Träumereien - etwa in der Meditation "In the Tuileries" von Haydn Wood, im Wienerlied "Im Park von Schönbrunn" oder in "Komm in den Park von Sanssouci" von Robert Stolz.

Und dann gibt es noch den Park, der von vornherein zur Erholung einer stressgeplagten urbanen Bevölkerung geschaffen worden ist. Paradebeispiel: Der Central Park in New York, eine grüne Oase inmitten der Wolkenkratzer, ohne die die Stadt längst in Lärm und Abgasen erstickt wäre. Legendär etwa die Eislaufszene im Central Park im 1970er-Jahre Filmklassiker "Love Story" mit Musik von Francis Lai.

Die Stücke

"In the Tuileries Garden"
(aus der Suite Paris von Haydn Wood)

"Im Park von Schönbrunn"
(Wienerlied von Franz Hamel)

"Skating in Central Park"
(aus dem Film "Love Story" mit Musik von Francis Lai)

"Les Fontaines de Versailles"
(Chaconne von Michel-Richard Delalande)

"Komm in den Park von Sanssouci"
(von Robert Stolz)

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