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Internationale Jazzwoche Burghausen wird 50 Jazz-Highlights von der Salzach

Im März 2019 wird es die international renommierte Jazzwoche in Burghausen zum fünfzigsten Mal geben. Bis dahin sendet BR-KLASSIK immer wieder Highlights aus der Geschichte des Festivals.

Stadtansicht in der Dämmerung über den Dächern von Burghausen | Bildquelle: picture alliance / Arco Images

Bildquelle: picture alliance / Arco Images

Burghausen an der Salzach, gelegen im Landkreis Altötting am südöstlichen Ende Bayerns, rund 18.500 Einwohner, Industriestandort, Heimat der "längsten Burg der Welt", die sich 1.051 Meter lang auf einem Grat über der Altstadt erhebt, ist ein Jazz-Ort. Und zwar ein seit Jahrzehnten weltbekannter. Seit 1970 gibt es dort ein Jazzfestival, seit 1972 finden regelmäßig Jazzkurse statt, die von vielen später erfolgreichen Musikern besucht wurden. Die schöne, weltoffene Stadt machte sich bald einen Namen als gutes Pflaster für die Kunst der Blue Notes. In der alten Handwerkermeile "In den Grüben", die parallel zur Salzach mitten durch das Herz der Altstadt führt, hat Burghausen seit 1999 eine "Street of Fame" angelegt. In den Boden eingelassene, große Bronzeplatten tragen den Namen und den Schriftzug jeweils einer berühmten Figur des Jazz, die in Burghausen beim Festival oder in anderen Jazzkonzerten zu hören waren. Ella Fitzgerald, die große, elegante Stimme des swingenden Jazz etwa, bekam die allererste. Inzwischen sind es über 40 – darunter Chet Baker, Dizzy Gillespie, Lionel Hampton oder auch der große deutsche Jazz-Entertainer Paul Kuhn.

Die Anfänge: Konzerte und Vorträge

Im März 1970 fand die erste Jazzwoche in Burghausen statt. Sie begann mit einem Vortrag zum Titel "Jazz im Film" - von dem Münchner Musiker und Pädagogen Joe Viera, der bis heute der künstlerische Leiter des Festivals ist. Am nächsten Tag folgte ein Dixieland-Konzert, wieder einen Tag später ein Vortrag mit Diskussion zum Thema "Wo steht der Jazz heute?", am vierten Tag ein Club-Konzert, am fünften eines mit dem Thema "Blues und Pop" und am letzten Tag ein "Internationales Abschlusskonzert" mit der Oscar Klein Group, dem rumänischen Pianisten Jancsy Körössy und dem Joe Viera / Ed Kröger Quartett.

Stars von Joe Pass bis Jamie Cullum

Schon im ersten Jahrzehnt vergrößerte sich das Festival immer mehr und konnte etwa schon amerikanische Stars wie Oscar Peterson und Joe Pass engagieren. Und es folgten vielen andere Weltgrößen des Jazz, von Albert Mangelsdorff bis Monty Alexander, von Benny Golson bis Trombone Shorty, von Cecil Taylor bis Cassandra Wilson. Und auch Musiker wie der vom Jazz kommende Popstar Jamie Cullum, ein hervorragender Pianist, Sänger und Entertainer, hatten in Burghausen große Auftritte.

BR-Hörfunk immer dabei

Gitarrist John Mclaughlin bei einem Auftritt in den achtziger Jahren | Bildquelle: picture-alliance/dpa Am 2. August in "All that Jazz": Gitarrist John Mclaughlin | Bildquelle: picture-alliance/dpa Auf BR-KLASSIK und im Programm Bayern 2 werden bis zur 50. Ausgabe des Festivals (26. bis 31. März 2019) unter anderem in der Sendung "Jazz auf Reisen" und in der "radioJazznacht" bis dahin immer wieder Sondersendungen die Geschichte des Festivals reflektieren. Denn die Hörfunk-Redaktion des Bayerischen Rundfunks hat seit dem ersten Festival 1970 stets von der Internationalen Jazzwoche Burghausen berichtet. Die erste Sendung lief am 28. April 1970. Der damalige BR-Jazzmoderator Werner Götze sagte damals: "Bekanntlich ist Burghausen eine eher kleine Stadt. Aber es gibt dort einen sehr rührigen Jazzclub. Und der schaffte es, ein Festival zu veranstalten, dessen Programm sich überall sehen und hören lassen könnte." Auch Original-Kommentare wie diesen kann man in den Sondersendungen hören, die in den nächsten Wochen und Monaten im BR-Hörfunk laufen: Neben der einst mitgeschnittenen Musik sind auch dies Dokumente mit sehr viel Zeitkolorit.

Einen ersten Vorgeschmack bietet die BR-KLASSIK-Jazztime am 2. August: In ihr sind weite Teile eines besonders edlen Gastspiels vom 20. Jubiläumsjahr (1989) zu hören – das Trio des Gitarristen John McLaughlin mit Trilok Gurtu, Percussion, und Kai Eckhardt-Karpeh (E-Bass). In der Nacht vom 8. auf den 9. September wird eine radioJazznacht auf Bayern 2 Höhepunkte der Jazzwoche 2018 mit einigen historischen Perlen mischen. Und am 21. September startet in der Reihe "Jazz auf Reisen" eine Rückschau in Stationen. In der ersten Sendung werden Musik und Originaltöne von 1970 bis 1974 zu hören sein. Fans von Live-Jazz sollten keine der Sendungen verpassen: Die Aufnahmen gibt es nirgends zu kaufen.

Die Jazzwoche Burghausen im Radio

BR-KLASSIK:

2. August 2018: All that Jazz
The Wall Will Fall: Das John McLaughlin Trio am 19. März 1989 bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen – beim 20-jährigen Bestehen des Festivals. Mit John McLaughlin (akustische Gitarre), Kai-Eckhardt-Karpeh (Bass), Trilok Gurtu (Percussion). BR-Aufnahme aus der Wackerhalle Burghausen
Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

21. September 2018: Jazz auf Reisen
Vor dem Jubiläum: 50 Jahre Internationale Jazzwoche Burghausen. Im Jahr 2019 wird gefeiert. In dieser Sendung gibt es eine Rückblende auf die ersten Jahre des Festivals – 1970 bis 1975 – mit Musik und Hintergründen.
Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19. Oktober 2018: Jazz auf Reisen
Vor dem Jubiläum, Teil 2: 50 Jahre Internationale Jazzwoche Burghausen. Im Jahr 2019 wird gefeiert. In dieser Sendung gibt es eine Rückblende auf zwei Höhepunkte aus den frühen 1980er Jahren – mit Musik von Geiger Stéphane Grappelli, in dessen Band die Gitarristen Philip Catherine und Larry Coryell sowie der Bassist Niels-Henning Ørsted-Pedersen spielten, sowie mit dem Pianisten Abdullah Ibrahim alias (damals noch) Dollar Brand and His African Group.
Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

Bayern 2

9. September: radioJazznacht
Highlights von der Internationalen Jazzwoche Burghausen – aktuell und historisch. Unter anderem mit Aufnahmen des Avishai Cohen Trios, des Marius Neset Quintets, des Tomasz Stanko Sextets, von Wolfgang Haffner & Band sowie von Klarinettist Tony Scott mit dem Joe Haider Trio.
Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

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