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CD-Tipp: 15. Januar 2020 Krzysztof Kobylinski: Notre Dame

Klingt nach Tango, nach völkerverbindender Folk-Music und nach innigem Balladen-Jazz: die Musik des Duos Krzystof Kobylinski und Daniele di Bonaventura. "Notre Dame" heißt ihr gemeinsames Album.

CD-Cover: Kobylinski - Notre Dame | Bildquelle: o-tone music

Bildquelle: o-tone music

CD-Tipp: 15. Januar 2020

Krzysztof Kobylinski: Notre Dame

Eine Musik, die einen mit ihrem Schwung gleich einfängt. Die mit Klangschönheit anheimelt. Und mit unkomplizierter Sinnlichkeit wohl Ohren sehr unterschiedlicher Herkunft öffnen kann.
Klavier und Bandoneon. Das ist eine sehr reizvolle Duo-Besetzung, die immer mehr Schule macht. Hier sind zu hören: der polnische Pianist Krzysztof Kobylinski und der italienische Bandoneonist Daniele di Bonaventura, der im Übrigen auch als Pianist bekannt ist. Und sie spielen lustvoll, inspiriert und führen in ganz unterschiedliche Stimmungen.

NACH DEM DUO MIT TROMPETER ERIK TRUFFAZ

Die Kompositionen stammen von Krzystof Kobylinski. Der hat seit den 1980er Jahren viel unterschiedliche Musik vom Progressive Rock bis zum Ethno-Jazz gemacht, international mit diversen europäischen und amerikanischen Größen zusammengespielt - und fiel erst letztes Jahr durch ein ergreifendes Duo-Programm mit dem französischen Trompeter Erik Truffaz auf. Jetzt also diese wunderschöne Fortsetzung mit einem anderen Partner.

KLÄNGE ZUM HINEINSCHMIEGEN

Klänge, in die man sich hineinschmiegen kann. Loslassen und genießen. Wenn man noch etwas von herbstlicher Melancholie mit ins neue Jahr genommen hat, dann ist diese Musik genau das Richtige. Kobylinski hat wunderschöne, lyrische Melodien geschrieben, die diesen beiden Musikern viel Raum zum gemeinsamen Atmen geben.

Sie nehmen sich Zeit, lassen die Stimmungen wirken. Erlauben sich zu schwelgen. Die Stücke haben etwas von einer imaginären, völkerverbindenden Folklore, die nicht nur durch das Bandoneon immer wieder in die Klangwelt des argentinischen Tango entführt, manchmal die Atmosphäre einer Filmmusik hat, die man zu kennen glaubt und doch noch nicht kennt.

DIE KRUX MIT DUR UND MOLL

Stück für Stück bereitet Vergnügen und entführt in mal tiefgründig poetische, mal naiv-schöne Klangwelten, die allesamt einladen und einen manchmal richtig weit davontragen. Noch schöner wäre das, wenn das Plattenlabel bei der Liste der Stücke sorgfältiger gewesen wäre: Dabei ausgerechnet eine "Impression in Dur" und eine "Melodie in Moll" miteinander zu verwechseln, ist ein starkes Stück. Denn die Hörer können das meist ziemlich sicher unterscheiden. Ein solcher Fehler sollte einem jedoch das Hör-Erlebnis mit dieser CD nicht verderben. Schöne Musik über Genregrenzen hinweg.

Krzysztof Kobylinski: Notre Dame

Krzysztof Kobylinski - Klavier
Daniele di Bonaventura - Bandoneon

o-tone music OT 29-2

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