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Luca Marenzio Italienischer Renaissance-Komponist

In Brescia ist heute das Konservatorium nach ihm benannt und schon seinen Zeitgenossen galt er als "Italiens süßester Schwan": der italienische Renaissance-Komponist Luca Marenzio.

Komponist Luca Marenzio | Bildquelle: © gemeinfrei / Archiv des Grafen Heinrich Marenzi, Wien und Feldkirchen

Bildquelle: © gemeinfrei / Archiv des Grafen Heinrich Marenzi, Wien und Feldkirchen

Luca Marenzio, italienischer Komponist, geboren 1553 oder 54 in Coccaglio in der italienischen Lombardei, gestorben 1599 in Rom. "Italiens süßester Schwan" wurde er genannt und dieses Bild zielt vor allem auf Marenzios dem Vernehmen nach besonders anmutige Madrigalkompositionen ab. Circa 500 davon hat er komponiert. Besonders beeindruckend ist dabei, wie elegant er die vertonten Texte mit musikalischen Mitteln ausmalt, wie zum Beispiel in dem Stück "Scaldava il sol". Ein Bauernjunge wird da mit Hilfe von frisch aneinandergereihten Achtelketten beschrieben. Als der sich aber von der harten Arbeit in der Mittagshitze erschöpft ein Nickerchen genehmigt, da ruht auch die zuvor hektische Melodie auf jetzt gedehnten Noten in einem homophonen Satz.

Die erste musikalische Ausbildung erhielt Marenzio wohl als Chorknabe am Dom von Brescia mit Giovanni Contino als Lehrmeister. Danach fand er Anstellungen bei verschiedenen Kardinälen, was ihn letztlich nach Rom führte, wo er den größten Teil seines Lebens zubrachte. Weitere biographische Zwischenstationen waren Warschau, Venedig und Florenz. Dort war er als Komponist und Sänger an den berühmten Florentiner Intermedien beteiligt. Diese musikalischen Theater-Zwischenspiele wurden im Zuge der Feierlichkeiten zur Hochzeit von Ferdinand de Medici und Christine von Lothringen 1589 in Florenz aufgeführt und gelten in der Musikgeschichte als wichtige Etappenziele auf dem Weg zur Oper.

Obwohl er als Musiker lange Zeit in den Diensten von Kardinälen stand, lag Marenzios Hauptaugenmerk auf der weltlichen Musik. In der Reihe der bedeutenden Madrigalkomponisten wird er gerne zusammen mit seinen Zeitgenossen Claudio Monteverdi und Carlo Gesualdo genannt. Als ihr gemeinsamer Verdienst gilt es, das Madrigal am Ende des 16. Jahrhunderts zu seiner Blüte geführt zu haben.

Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 17. Juni 2018, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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