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Benjamin Britten Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur, op. 65

Als Benjamin Britten 1960 Rostropowitsch kennenlernte, konnte er sich der magischen Inspirationskraft des weltberühmten Cellisten nicht entziehen. Britten, bis dato ein anerkannter Opernkomponist und Symphoniker, begann sich für Cello als Soloinstrument zu interessieren. Als Folge entstand die Cellosonate op 65. Julia Smilga sprach über das Werk mit dem Cellisten David Grigorjan.

Benjamin Britten | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Das starke Stück

Benjamin Britten - Cellosonate C-Dur op. 65

Zu jedem der fünf Sätze der Sonate, wie Dialogo, Scherzo pizzicato, Elegia, Marcia und Moto Perpetuo, hat Benjamin Britten selbst eine Kurzanalyse verfasst. Zum ersten Satz Dialogo schreibt er:

"Der Satz besteht durchweg aus der Erörterung des winzigen Motivs einer aufsteigenden oder fallenden Sekunde. Er wird verlängert, um ein lyrisches Seitenthema zu schaffen, das auf einen Flagolett-Ton im Pianissimo zuläuft und wieder abfällt" (Benjamin Britten)

Verschiedene Deutungsmöglichkeiten

Mstislaw Rostropowitsch | Bildquelle: picture-alliance/dpa Mstislaw Rostropowitsch. Er hat Brittens Sonate uraufgeführt. | Bildquelle: picture-alliance/dpa Fantasie sei bei der Cello-Sonate Brittens unabdingbar, meint Cellist David Grigorjan. Trotz des Programms gebe es bei jedem Satz  verschiedene Deutungsmöglichkeiten, Wie etwa bei der romantisch-expressiven Elegie, dem zentralen Satz des Werkes

"Elegie- das kann man interpretieren ganz unterschiedlich,  wieder ist es nur ein Symbol, Fantasie ist fast unbegrenzt.  Am Anfang denke ich , dass es dort sehr viele traurige Fragen gibt - warum ist es passiert, warum passiert es im Prinzip - Im Mittelteil kommt mehr Klang von Glocken, wie Kirchenglocken, und das klingt wirklich sehr  dramatisch." (Cellist David Grigorjan)

Am 07.Juli 1961 wurde die Sonate in Aldeburgh durch den Cellisten Mstislaw Rostropowitsch und den Komponisten Benjamin Britten am Klavier aus der Taufe gehoben. Nach dem Konzert schrieb der Musikkritiker William Mann in der Londoner "Times":

"Die Art und Weise, wie diese Sonate komponiert ist, weist darauf hin, dass Britten mit diesem Werk seinen Eindruck vom Charakter des Künstlers, dem es gewidmet ist, wiedergeben wollte: ein fröhlicher, charmanter, ungewöhnlich brillanter Virtuose, aber hinter all dem ein suchender Musiker mit dem Gehirn eines Philosophen." (Der Kritiker William Mann)

Musik-Info

Benjamin Britten
Cellosonate C-Dur op. 65

David Grigorjan (Violoncello)
Ludmila Lissovaja (Klavier)

Label: AM / Freiburger Musik Forum

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