"Vor Franz Schuberts Streichquintett in C-Dur verneigen sich alle Menschen denen Musik etwas bedeutet." Das sagte einmal der Musikkritiker Joachim Kaiser. Dieses Werk entstand im Schuberts Todesjahr 1828, und es scheint seiner Zeit vorausgeeilt zu sein.
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Das starke Stück
Schubert - Streichquintett C-Dur
Viele Gerüchte ranken sich um die Entstehung des Streichquintetts in C-Dur. Und doch - selbst wenn man alle Spekulationen beiseite legt, bleibt die Tatsache, dass das Streichquintett in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes ist.
Zum Beispiel in seiner für die Gattung ungewöhnlichen Besetzung mit zwei Violinen einer Viola und zwei Violoncelli. Oder mit seiner Länge von rund 50 Minuten und der dabei unglaublichen Komplexität. Das Werk scheint seiner Zeit vorausgeeilt zu sein. Schubert selbst erlebte die Uraufführung des Streichquintetts nicht mehr, es wurde erst fast 20 Jahre nach seiner Fertigstellung aufgeführt.
"Spätwerk" - das klingt immer nach Musik letzter Hand, nach Todesahnung und künstlerischer Vollendung. Kaum ein anderes Werk scheint diese Klischees so sehr zu bestätigen wie Franz Schuberts C-Dur-Quintett. Es geht einem nahe - und bleibt doch fremd: kaum greifbar.
Franz Schubert - Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli in C-Dur
D 956, op. post. 163
Vogler Quartett