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Neue Ahnengalerie in der Bayerischen Staatsoper Porträtkunst mit modernen Mitteln

Die Porträtgalerie in der Bayerischen Staatsoper wird seit 2013 regelmäßig mit neuen Bildern bestückt - angefertigt von Künstlern, die in den verschiedensten Genres arbeiten, bis hin zur Videokunst. Am 21. Juni wird das neueste Porträt enthüllt: Gabriele Schnaut, fotografiert von Anton Corbijn.

Portraitgalerie der Bayerischen Staatsoper -Porträt Edita Gruberova von Matthias Bitzer | Bildquelle: © Wilfried Hösl

Bildquelle: © Wilfried Hösl

Nikolaus Bachler und Christoph Koch im Interview

Noch im 19. Jahrhundert wurde die "Künstler-Ahnengalerie" ins Leben gerufen: im Jahr 1899; Initiator war der damalige Generalintendant Ernst von Possart. Seit der Wiedereröffnung der Staatsoper im November 1963 wird die Galerie von den Freunden des Nationaltheaters betreut. Allerdings waren seit den Sechzigerjahren nur noch wenige neue Porträts hinzugekommen - zumindest bis 2013.

Von Malerei bis Stickerei

Anlässlich des fünfzigsten Jahrestags der Wiedereröffnung des Nationatheaters bekam die Galerie Zuwachs: Zunächst waren es 21 Porträts von Sängerinnen und Sängern der letzten 50 Jahre, die eng mit der Bayerischen Staatsoper verbunden waren oder sind. In den letzten Jahren sind vier weitere dazugekommen. Angerfertigt wurden die Porträts von Künstlern, die in verschiedenen Formaten und Medien arbeiten - von Malerei und Zeichnung über Fotografie und Video bis hin zur Stickerei. Die Kunsthistorikerin Eva Karcher ist für die Auswahl der Künstler verantwortlich. Die neuen Porträts bilden einen reizvollen Kontrast zu den traditionellen Sänger-Gemälden und treten mit diesen in Dialog. Am 21. Juni wird nun das neueste Bild der Öffentlichkeit präsentiert: ein Porträt der Sopranistin Gabriele Schnaut, geschaffen von dem niederländischen Fotografen und Regisseur Anton Corbijn.

Die bisherigen Porträts

Hildegard Behrens von Andy Hope 1930
Inge Borkh von Till Janz / Hendrik Schneider
Wolfgang Brendel von Andreas Mühe
Diana Damrau von David LaChapelle
Brigitte Fassbaender von Eberhard Havekost
Dietrich Fischer-Dieskau von Marcel van Eeden
Christian Gerhaher von Oda Jaune
Edita Gruberova von Matthias Bitzer
Anja Harteros von Vik Muniz
Gwyneth Jones von Karl Lagerfeld
Jonas Kaufmann von Elizabeth Peyton
Wolfgang Koch von Christoph Brech
René Kollo von Stephan Balkenhol
Lucia Lacarra von Robert Longo
Waltraud Meier von Joachim Baldauf
Kurt Moll von Jānis Avotiņš
Hermann Prey von José María Cano
Lucia Popp von Marc Brandenburg
Dame Margaret Price von Florian Süssmayr
Peter Seiffert von Daniele Buetti
Júlia Várady von Karen Kilimnik
Astrid Varnay von Maurizio Anzeri
Kontanze Vernon von Norbert Bisky
Klaus Florian Vogt von Paulina Olowska
Fritz Wunderlich von Hans Aichinger

Der Besucher muss das Gefühl haben: Wir sind im Jahr 2017, nicht im Jahr 1950.
Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper

Zur Idee, die Künstlerische Ahnengalerie mit den Mitteln der Moderne fortzuführen, äußert sich Nikolaus Bachler, der Intendant der Bayerischen Staatsoper: "Diese Idee kam direkt aus unserer Art, Musiktheater zu machen - dass es nämlich um das Heute geht, und dass man die Sänger, die an diesem Haus wichtig sind, von Künstlern nicht nur malen, sondern eben auch zeichnen, fotografieren, auf Video bannen lässt. Das muss eine Heutigkeit bekommen. Wenn man in die Oper hineinkommt, muss man das Gefühl haben, wir sind im Jahr 2017 und nicht im Jahr 1950." Und Christoph Koch, Pressesprecher der Staatsoper, freut sich: "Man sieht nun: Das Publikum läuft durch die Gänge und schaut auch die alten Ölgemälde wieder ganz anders an."


Sendung: "Leporello" am 20. Juni 2017, 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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