BR-KLASSIK

Christine Goerke gab ihr Elektra-Debüt an der Metropolitan Opera. Die Inszenierung von Patrice Chéreau verlangt ihr und dem gesamten Ensemble alles ab. BR-KLASSIK war live in New York dabei und hat die komplette Oper zum Anhören. Am Pult: Yannick Nézet-Séguin.

Nur noch ein kleines Liedchen

Mit Strauss hat sie schon Erfahrung: Christine Goerke sang an der Metropolitan Opera bereits in "Die Frau ohne Schatten". Und auch vor Wagner hat sie keine Angst. In der nächsten Saison wird sie als Brünnhilde im Ring-Zyklus der MET auf der Bühne zu sehen sein. Selbst schon durch schwere Zeiten gegangen, hat Christine Goerke sich nach einer schweren Stimmkrise vor 15 Jahren neu erfunden. Weil Aufhören für sie nicht in Frage kam, ließ sie das Mozart- und Händel-Repertoire hinter sich und wendete sich den fordernden Strauss- und Wagnerpartien zu. Ihr Brünnhilde-Debüt gab sie 2017 an der Canadian Opera Company in Toronto. Kurz vor der anstrengenden Opferszene twitterte sie:

Nun also die Elektra - eine nicht minder große Kraftanstrengung. Nahezu das gesamte Stück über sind Goerkes Bühnenpräsenz und Stimmvolumen gefragt. Zudem spielt sie einen psychologisch komplexen Charakter. Wie sie das durchsteht? "Wenn man einmal angefangen hat, trägt einen das Adrenalin. Es ist der größte Adrenalinrausch, den man sich vorstellen kann".

Kraftakt im Adrenalinrausch

Mit Elza van den Heever, Michaela Schuster, Jay Hunter Morris und Mikhail Petrenko stehen erfahrene Kolleginnen und Kollegen an Goerkes Seite. Das Ganze unter der musikalischen Leitung des zukünftigen musikalischen Direktors der Metropolitan Opera, Yannick Nézet-Séguin.

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Bildquelle: ©Karen Almond / Met Opera

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Ein Leben für die Rache

Schauplatz der Oper ist das griechische Mykene. Elektra, die Tochter von Agamemnon, sinnt darauf, dessen Tod zu rächen. Agamemnon wurde von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Geliebten Aegisth ermordet. Elektra lebt weiterhin im Palast, um auf ihre Chance zu warten, die Mutter und ihren Geliebten zu töten. Als ihr verstorben geglaubter Bruder auftaucht, scheint der Moment gekommen zu sein...