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SWEET SPOT.

Neugierig auf Musik

Musik News Kampf der Streaming-Giganten: Spotify, Apple Music & Co.

Das Gerangel um das Musikgeschäft der Zukunft geht weiter. Der Musikdienst Spotify musste sich eine Milliarde Dollar für den Konkurrenzkampf mit Rivalen wie Apple Music besorgen. Auch Underdogs, wie den oft belächelten Musikdienst Tidal vom Star-Rapper Jay-Z, darf man nicht unterschätzen.

Eine Playlist vom Musikdienst Spotify | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Streaming-Angebote, bei denen die Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird, werden heute immer populärer, während CD-Verkäufe und Kauf-Downloads auf dem Rückzug sind. Inzwischen hat der Streaming-Dienst Spotify die Marke von 30 Millionen zahlender Abo-Kunden erreicht. Sein größter Konkurrent Apple Music, der vor einem halben Jahr gestartet ist, kam Anfang 2016 auf elf Millionen zahlende Abo-Kunden. Trotz hoher Nutzerzahlen schreibt der Marktführer Spotify nach wie vor Verluste und musste sich bisher rund eine Milliarde Dollar von Finanzinvestoren leihen.

Konkurrenz aus der Rap-Ecke

Auch andere Rivalen kommen ins Spiel. Etablierte Streaming-Dienste wie Deezer und Napster haben ebenfalls mehrere Millionen Nutzer und wollen von dem Trend zur Musik aus dem Netz profitieren. Auch der oft belächelte Musikdienst Tidal von Rap-Star Jay-Z knackte in seinem ersten Jahr die Marke von drei Millionen zahlenden Abo-Kunden. Dabei entschieden sich überraschend viele Nutzer (ca. 45 Prozent) für die teurere Variante, die Musik in höherer Qualität liefern soll. Sie kostet mit einem Preis von 19,99 Dollar im Monat doppelt so viel wie reguläre Angebote der Konkurrenz.

US-Rapper Jay-Z | Bildquelle: picture-alliance/dpa Bildquelle: picture-alliance/dpa

Jay-Z hatte im vergangenen Jahr einen eigenen Streaming-Service gestartet. Die Vision sei, dass Tidal den Musikern selbst gehöre und sie dort exklusiv ihre neuen Werke veröffentlichen könnten, hieß es bei der öffentlichen Vorstellung des neuen Dienstes. Die Veranstaltung wurde als elitär kritisiert, weil Jay-Z lauter etablierte Musikstars wie Madonna, Kanye West oder Rihanna auf die Bühne brachte. Allerdings scheint die Idee mit der Exklusivität erste Früchte zu tragen: Das neue Album von Kanye West, "The Life of Pabl", das es bisher nur bei Tidal zu hören gibt, wurde in den ersten zehn Tagen 250 Millionen Mal gestreamt.

SoundCloud startet Musik-Flatrate in den USA

Auch SoundCloud möchte bei dem Streaming-Geschäft mitmischen. Bisher drehte sich bei SoundCloud alles um frische Independent-Tracks. Nun startet der Dienst in den USA ein eigenes Flatrate-Angebot mit zusätzlichen Major-Inhalten. Die US-Kunden können ab sofort ein Abo-Paket namens SoundCloud Go für ca. 10 US-Dollar monatlich buchen. Neben den Werken zahlreicher Independent-Künstler umfasst der neue SoundCloud-Katalog jetzt auch Musik der Majors Universal, Sony und Warner. Ob und wann es den Dienst auch in Deutschland gibt, ist nicht bekannt.

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