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Mozartwoche Salzburg Pferde tanzen zum Requiem

Im Rahmen der Mozartwoche Salzburg bringt der französische Choreograf Bartabas wie schon vor zwei Jahren ein Pferde-Ballett auf die Bühne der Felsenreitschule - dieses Mal zu Mozarts Requiem. Daneben wartet die Veranstaltungsreihe mit Traditionellem, Jazzigem und einer Uraufführung auf.

Pferde stehen seit Jahrtausenden nicht nur in menschlichen Diensten, sie sind auch Inspiration für alle Künste. Der Hegel-Schüler Karl Rosenkranz zählt sie gar zu den schönsten Wesen im Tierreich. Erstaunlich, dass es so lange gedauert hat, bis die Pferde in die für sie vor über 300 Jahren geschaffenen Salzburger Felsenreitschule zurückgekehrt sind - nämlich in der von Regisseur und Choreograf Bartabas 2015 inszenierten Mozart-Kantate "Davide penitente", ein absoluter Höhepunkt der damaligen Mozartwoche. Was dort Schimmel mit ihren Reiterinnen und Reitern vollbrachten, konnte laut Neue Zürcher Zeitung "einem in seiner Ausstrahlung von Schönheit, Kraft und Majestät geradewegs die Tränen in die Augen treiben."

Bartabas | Bildquelle: A. Poupel Choreograf Bartabas hat die Vision der perfekten Harmonie zwischen Mensch und Pferd. | Bildquelle: A. Poupel Bartabas kehrt in diesem Jahr nach Salzburg zurück, um Mozarts Requiem in ein szenisches Gesamtkunstwerk mit Pferden und Reitern der "Académie équestre nationale du Domaine de Versailles" zu stellen. Es musizieren der Salzburger Bachchor, Genia Kühmeier, Elisabeth Kulman, Julien Behr und Charles Dekeyser sowie die Musiciens du Louvre mit Marc Minkowski am Pult, der 2017 letztmalig die Mozartwoche als künstlerischer Leiter gestaltet. Alle vier Vorstellungen sind beinahe restlos ausverkauft.

Zeitgenosse Haydn und Crossover

Bei den Konzerten im Großen Festspielhaus, in den Sälen des Mozarteums, im Mozart-Wohnhaus und in der Großen Universitätsaula steht neben Mozart auch sein Zeitgenosse Joseph Haydn im Mittelpunkt. Die Wiener Philharmoniker sind mit bekannten Symphonien beider Komponisten zu erleben, und die berühmten Cellisten Steven Isserlis und Jean-Guihen Queyras führen Haydns Cellokonzerte auf. Der Klang der Mozartzeit wird durch das Spiel der Musiciens du Louvre Grenoble auf Original-Instrumenten sowie mit Robert Levin an Mozarts eigenem Flügel lebendig. Eine Brücke zu einem modernen Mozart bauen Thomas Enhco am Klavier und Vassiléna Sérafimova am Marimbafon, wenn sie in einer Jazz-Night über Themen des Salzburger Komponisten improvisieren.

Uraufführung eines Kammerspiels der Musicbanda Franui

Peter Simonischek Schauspieler | Bildquelle: picture alliance / Geisler-Fotopress Schauspieler Peter Simonischek | Bildquelle: picture alliance / Geisler-Fotopress Die Osttiroler Musicbanda Franui präsentiert mit ihrem Mozart-Projekt "Ennui. Geht es immer so weiter?" unter anderem eine Sammlung von Mozarts Divertimenti, Kassationen und Serenaden, die mit Texten von Søren Kierkegaard, Erik Satie, John Cage, Alberto Moravia und Ernst Jandl kombiniert werden. Schauspieler Peter Simonischek übernimmt hier den Part des Rezitators.

Die alljährliche Mozartwoche in Salzburg

Seit 1956 organisiert das Mozarteum jedes Jahr in den Tagen um Mozarts Geburtstag am 27. Januar die Mozartwoche. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, Mozart für das Publikum immer wieder neu erlebbar zu machen. Mit mehr als 30 Veranstaltungen bietet die Mozartwoche ein dichtes und abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Diskussionsrunden und Filmvorführungen. Im Mittelpunkt der Woche steht immer die szenische Produktion eines Musiktheaters. Zu den eingeladenen Interpreten gehören international renommierte Orchester wie die Wiener Philharmoniker, die regelmäßig bis zu drei Konzerte bestreiten. 2017 sind beispielsweise Yannick Nézet-Séguin, das Hagen Quartett, András Schiff oder Renaud Capuçon mit dabei.

Das vollständige Programm der diesjährigen Mozartwoche vom 26. Januar bis 5. Februar 2017 finden Sie hier.

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