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Glückwunsch zum Jubiläum 65 Jahre Münchner Rundfunkorchester

Nein, es war kein Aprilscherz: Die Verantwortlichen des Bayerischen Rundfunks meinten es ganz ernst, als sie am 1. April 1952 das Münchner Rundfunkorchester ins Leben riefen - und zwar zunächst vor allem für die damals so beliebte Gehobene Unterhaltungsmusik. Doch das Orchester entstand keineswegs aus dem Nichts.

Münchner Rundfunkorchester | Bildquelle: BR

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Ab 1924 schon verfügte die Deutsche Stunde in Bayern, wie der Bayerische Rundfunk zu dieser Zeit hieß, über einen größeren Klangkörper. Dazu kamen kleinere Ensembles wie die Tanzkapelle und das sogenannte Funkorchester. Auch nach der Zäsur des Zweiten Weltkriegs und der "Stunde Null" gab es bei Radio München, dem direkten Vorläufer des Bayerischen Rundfunks und Sender der amerikanischen Militärregierung, sehr schnell wieder ein eigenes Orchester. Allmählich entwickelte es sich zu einem riesigen Pool von Musikerinnen und Musikern, aus dem schließlich die beiden heute noch existierenden Gruppierungen hervorgingen: 1949 das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und 1952 das Münchner Rundfunkorchester.

Viele musikalische Sternstunden

Werner Schmidt-Boelcke | Bildquelle: BR/Foto Sessner Das Münchner Rundfunkorchester und Werner Schmidt-Boelcke, sein erster Chefdirigent, bei der Eröffnung des BR-Studio-Neubaus 1963. | Bildquelle: BR/Foto Sessner In 65 Jahren entstanden unzählige Aufnahmen für Hörfunk, Schallplatte und CD. Zur ersten und heute noch wichtigsten Konzertreihe der Sonntagskonzerte kamen immer mehr Angebote hinzu. Berühmte Solisten von Fritz Wunderlich und Hermann Prey über Agnes Baltsa, Margaret Price oder Neil Shicoff bis hin zu Edita Gruberová und Plácido Domingo gaben sich die Klinke in die Hand. Letzterer stand sogar einmal am Dirigentenpult: für die Einspielung der Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß. In jüngster Zeit waren die Gastauftritte bei den Salzburger Festspielen mit Stars wie Anna Netrebko regelmäßige Highlights. Und stets gab es neue Ideen: die Kinder- und Jugendkonzerte etwa, die heute unter dem Motto Klassik zum Staunen in Verbindung mit einem umfangreichen pädagogischen Begleitprogramm rund 17.000 Schulkinder und Jugendliche, Eltern und Lehrer pro Saison erreichen. Oder die Filmmusikkonzerte unter dem Titel "Sounds of Cinema" sowie spannende Experimente wie aktuell die Raum-Klang-Installation SOUND VISIONS als Begegnung zwischen Klassik und Elektro-Improvisation.

Wie geht's weiter? Auf jeden Fall gewohnt stilsicher in den verschiedensten Genres, ganz gleich ob Oper, Operette, Unterhaltsames in der Reihe "Mittwochs um halb acht" oder moderne geistliche Musik bei "Paradisi gloria"; und natürlich in Dankbarkeit über die Arbeit mit acht ganz unterschiedlichen Chefs von Werner Schmidt-Boelcke bis Ulf Schirmer und Vorfreude auf den neuen Chefdirigenten Ivan Repušić ab September 2017.

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