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Ausblick auf das Klassikjahr 2020 Beethoven – aber nicht nur

Vielleicht haben Sie in den vergangenen Wochen auch ein wenig zurückgeschaut auf das alte Jahr und was 2019 passiert ist. Mit dem Neujahrstag dreht sich dann ja oft der Blick und man überlegt, was im neuen Jahr so ansteht: Mehr Sport, gesünder ernähren, öfter mal ein gutes Buch lesen. Und auch in der Klassikwelt gibt es einige gute Vorsätze.

Ausschnitt aus einem Porträt von Ludwig van Beethoven | Bildquelle: ©Luisa Ricciarini / Leemage

Bildquelle: ©Luisa Ricciarini / Leemage

Vorschau auf das Klassikjahr 2020

Nicht nur Beethoven

In Wien beginnt 2020 anders als je zuvor: Zum Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker gehört der Radetzky-Marsch von Johann Strauß (Vater) – natürlich auch in diesem Jahr. Seit 1946 spielen die Philharmoniker die Bearbeitung von Leopold Weninger, einem strammen Nationalsozialisten, der auch gerne für die NSDAP komponierte. 2020 will man sich in Wien jetzt von Weninger distanzieren, deswegen lag im Konzert unter Andris Nelsons nun eine eigene Bearbeitung der Wiener Philharmoniker auf den Pulten.

Ludwig van allerorten

Ludwig van Beethoven | Bildquelle: dpa-Bildfunk Bildquelle: dpa-Bildfunk Im Zentrum des Jahres 2020 steht aber nicht Strauß, sondern ein Wiener Kollege: Ludwig van Beethoven. Landauf landab feiert die Musikwelt den 250. Geburtstag des großen Komponisten. Das Motto, Vokal-los und etwas unaussprechlich, lautet: "BTHVN 2020". In der Bundeskunsthalle in Bonn gibt es zum Fest eine große Ausstellung, in Bayern etwa eine Radtour samt Konzerten oder einen Wettbewerb für Kinder. BR-KLASSIK verlost kostenlose Hauskonzerte und widmet sich den Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, in einem Podcast unter dem Titel "32x Beethoven" mit dem Pianisten Igor Levit.

Geburtstage über Geburtstage

Ludwig van ist jedoch nicht der einzige Jubilar des Jahres: Das genaue Jahr ist zwar unbekannt, aber die mittelalterlichen Sänger Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach sind beide um das Jahr 1170 geboren, also vor gut 850 Jahren. Ganz genau weiß man das Jahr aber bei Dirigent Christoph Eschenbach, der 2020 seinen 80. Geburtstag feiert. Franz Léhar ist vor 150 Jahren geboren, Paul Hindemith vor 125. Julius Stern, der Gründer des Berliner Konservatoriums wurde vor 200 Jahren geboren, der Geiger Isaac Stern vor 100 Jahren. Und Itzak Perlman wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Seinen Vierzigsten feiert der Geiger David Garett, Jazzlegende Keith Jarett wird 75. Dass die klingenden Erzeugnisse aller dieser Musiker inzwischen auf ein einziges Handy passen, ist dem Audio-Dateiformat .mp3 zu verdanken, das seit 25 Jahren so heißt.

Jubiläum für Salzburg

Großes Festspielhaus Salzburg | Bildquelle: picture-alliance/dpa Großes Festspielhaus Salzburg | Bildquelle: picture-alliance/dpa Ein wichtiges Jubiläum feiern auch die Salzburger Festspiele, die vor 100 Jahren zum ersten Mal stattfanden. Für das Festjahr ist viel geplant, etwa eine Neuinszenierung der "Elektra" unter Regisseur Krzysztof Warlikowski oder "Don Giovanni" mit Teodor Currentzis am Pult. Das andere große Opernfestival hat zwar kein Jubiläum, aber trotzdem große Pläne für 2020: In Bayreuth wird "Der Ring des Nibelungen" vom gerade 30-jährigen Regisseur Valentin Schwarz neu inszeniert. Dass erstmals eine Frau in Bayreuth dirigiert, dauert allerdings noch bis 2021.

Die Überraschung des Jahres in Berlin?

Während auf den Festivalbühnen musikalische Höchstleistungen vollbracht werden, finden die körperlichen Rekorde bei den Olympischen Spiele 2020 in Tokio statt, kurz zuvor wird die Fußball-Europameisterschaft der Herren zu Ende gegangen sein – und sicher mit Fan-Gesängen und Tröten die musikalische Landschaft bestimmt haben. Und im Oktober 2020 soll angeblich der Flughafen Berlin-Brandenburg eröffnen – das wäre dann wirklich ein Anlass für einen Freudenruf.

Sendung: "Allegro" am 2. Januar 2020 um 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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