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Ausstellung in London - "Opera: Passion, Power and Politics" Zeitreise durch die Geschichte der Oper

Die Londoner Ausstellung "Opera: Passion, Power and Politics" bietet ein besonderes Erlebnis - nämlich eine imaginäre Zeitreise zu sieben Orten wichtiger Uraufführungen der Opernwelt. Der Besucher der Ausstellung im Victoria and Albert Museum unternimmt Entdeckungsfahrten zu Komponisten, zu den Bühnen, zur Musik.

Abbildung einer Installation zur Ausstellung "Opera: Passion, Power and Politics" im Victoria and Albert Museum London | Bildquelle: © Victoria and Albert Museum, London

Bildquelle: © Victoria and Albert Museum, London

Der Bericht zum Anhören

Eine mögliche virtuelle Tour innerhalb der Ausstellung ginge zum Beispiel nach Venedig, wo 1642 Monteverdis "L'incoronazione di Poppea" aus der Taufe gehoben wurde. Oder nach London, zur Premiere von Händels "Rinaldo" im Jahr 1711. Und wie wäre es mit einem Besuch in Wien zur Uraufführung von Mozarts "Le nozze di Figaro" im Mai 1786? Oder in Mailand, wo 1842 Verdis "Nabucco" zum ersten Mal über die Bühne ging? Dies ist durch neue Audio-Technik möglich: Ein kleines Gerät - mit gutem Kopfhörer - empfängt kabellos immer genau die Oper, deren Zeit und imaginäre Premieren-Stadt man gerade betritt. Jeder Besucher kann also seinen individuellen Gang gehen im Untergeschoss des Victoria and Albert Museums.

Die Ausstellung in Bildern

Wir haben Opern ausgesucht, die die Gesellschaft spiegeln und voranbringen.
Kate Bailey, Kuratorin der Ausstellung

Kostümentwurf für "Salome" von Salvador Dalí, Royal Opera House 1949. Bild zur Ausstellung "Opera: Passion, Power and Politics" im Victoria and Albert Museum London | Bildquelle: © Salvador Dali, Fundació Gala-Salvador Dalí, DACS 2017 Kostümentwurf für "Salome" von Salvador Dalí, Royal Opera House 1949. | Bildquelle: © Salvador Dali, Fundació Gala-Salvador Dalí, DACS 2017 Kate Bailey ist die Kuratorin dieser gelungenen Ausstellung, bei der man alle Sinne bei sich haben muss. Diese Reise kann und will freilich nicht die Opern-Geschichte schlechthin abbilden. Nein, meint Kate Bailey, die Auswahl zeige, wie Oper mit ihrem sozialen, politischen, kulturellen Kontext zusammenhänge: "Wir haben Opern ausgesucht, die die Gesellschaft in Frage stellen, sie spiegeln und voranbringen." Deshalb der Titel: "Oper - Leidenschaft, Macht und Politik". In Verdis "Nabucco" ist die politische Botschaft beispielsweise ganz klar: "Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen" - so singt der Chor der Hebräer, die in Babylonien gefangen sind; der Gefangenenchor. In der Ausstellung sind beim Hören Bühnenbilder, Kostüme, Originalnoten oder Gemälde zu sehen. Bei Verdi ist es zum Beispiel ein Gemälde der Zeit: Frauen, die heimlich an einer Nationalflagge arbeiten und lauern, ob Polizei kommen könnte.

Kombination von Intellekt und Emotion

Robert Carsen ist künstlerischer Berater für die Ausstellung. Das Besondere der Oper sei, so der Opern-Regisseur, dass sie viele wunderbare Erlebnisse vereinige: Musik, Theater, Tanz, Bühnenbild. Genau dies können man in der Ausstellung erleben: "Das wirklich Wesentliche ist die Kombination von gesprochenem Wort - dem klar intellektuell Greifbaren - mit Musik, die abstrakt und emotional ist. Das heißt, wenn es funktioniert, dann sind sowohl Herz als auch Kopf befriedigt. Deshalb haben Menschen diese Leidenschaft für die Oper - sie fühlen eine Bereicherung, die ihnen keine andere Kunstform gibt."

Mehr Infos

Die Ausstellung "Opera: Passion, Power and Politics" läuft vom 30. September 2017 bis zum 25. Februar 2018 im Victoria and Albert Museum London.
Informationen dazu gibt es auf der Homepage des Museums.

Sendung: "Allegro" am 6. Oktober 2017, 06.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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