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Zum Beethoven-Jubiläumsjahr Große Beethoven-Ausstellung in Bonn

Gemeinsam mit dem Beethoven-Haus hat die Bonner Bundeskunsthalle den Hauptbeitrag des Bundes zum Beethoven-Jubiläumsjahr entwickelt. Die große kulturhistorische Ausstellung führt zuerst ein ins Bonn Ludwig van Beethovens rund um sein Geburtsjahr 1770. Sie thematisiert die Umbrüche seiner Epoche und auch Beethovens Orientierung am Adel in Zeiten Napoleons und Metternichs. Am 17. Dezember 2019 wird "Beethoven.Welt.Bürger.Musik" eröffnet.

Beethoven-Ausstellung "Welt.Bürger.Musik" in Bonn, Beethovens Arbeitszimmer | Bildquelle: Bundeskunsthalle Bonn

Bildquelle: Bundeskunsthalle Bonn

"Beethoven.Welt.Bürger.Musik" trumpft mit 250 Objekten auf. Die Ausstellung will auch den Menschen Beethoven und seine bis heute ungebrochene Wirkung als Komponisten zeigen. "Es geht uns vor allem darum, Beethoven zu porträtieren, auch und vor allem als historische Person", sagt die Kuratorin Agniezska Lulinska. Das Werk und den Komponisten zusammenzubringen sei das Ziel der Bundeskunsthalle.

Seltene Beethoven-Originale zu sehen

Beethoven-Ausstellung "Welt.Bürger.Musik" in Bonn | Bildquelle: Bundeskunsthalle Bonn Exponat der Ausstellung "Beethoven.Welt.Bürger.Musik" in Bonn | Bildquelle: Bundeskunsthalle Bonn

Es gibt einige Originale rund um Beethoven zu entdecken, die man sonst äußert selten zu sehen bekommt: zum Beispiel das Testament von 1802, in dem Beethoven seine Brüder über seine Krankheiten aufklärt und seinen Nachlass regelt - in ausnahmsweise gut lesbarer Handschrift. Eine übergroße Orchesterwand beherbergt Instrumente aus der Beethoven-Zeit, daneben riesige Fotos von Instrumenten, die heute das Beethoven Orchester Bonn spielt. Ebenfalls zu bewundern: Das Kirchenbuch aus dem Bonner Stadtarchiv. Das belegt, dass der Komponist am 17. Dezember 1770 in der Bonner Sankt-Remigiuskirche getauft wurde. Als Paten sind darin Ludovicus van Beethoven, Beethovens Großvater und Gertrud Müller, Beethovens Nachbarin eingetragen.
Immer präsent in der Bonner Bundeskunsthalle: Die Adligen, vom Kölner Kurfürsten, der Beethoven noch als Kind an seiner Hofkapelle anstellte, bis zu Fürst Lichnowsky, der den Komponisten als ersten freischaffenden Künstler unterstützte. Immer wieder wird deutlich, dass Beethovens lebenslang die Nähe des Adels suchte und auch brauchte.

Beethoven und Gemälde aus seiner Zeit

Beethoven-Ausstellung "Welt.Bürger.Musik" in Bonn | Bildquelle: Bundeskunsthalle Bonn Beethoven-Porträt von Joseph Karl Stieler | Bildquelle: Bundeskunsthalle Bonn

Die Schau setzt ganz auf die Wirkung der originalen Notenhandschriften und der repräsentativen Gemälde dieser Umbruchszeit um 1800. Nachdenklich macht die Konfrontation von Beethovens Schlachtgesang "Wellingtons Sieg" mit den Kriegszeichnungen des Malers Goya. Exemplarisch lässt sich Beethovens Kompositionsweise an seinen Skizzen zu Chorwerken nachvollziehen. Zwei Schritte daneben: Das wohl berühmteste Bild Beethovens, 1820 gemalt von Joseph Karl Stieler – das mit dem roten Halstuch und mit Stift in der Hand. Entlassen werden die Besucher mit Beethovens Neunter Sinfonie, genauer: mit dem Schlusssatz, der Ode an die Freude. Zu diesen Klängen schreitet man durch einen großen Raum mit Gustav Klimts Wiener Beethovenfries.

Ausstellung "Beethoven.Welt.Bürger.Musik"

Bundeskunsthalle Bonn
17. Dezember 2019 - 26. April 2020

Sendung: "Allegro" am 16. Dezember 2019 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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