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Berliner Staatsoper Renovierung weitere 40 Millionen Euro teurer

Die Sanierung der Staatsoper unter den Linden verteuert sich weiter: 40 Millionen Euro mehr müssen die Verantwortlichen einplanen. Damit kostet der Umbau nun insgesamt fast 440 Millionen Euro. Das teilte die Berliner Senatsbauverwaltung mit.

Außenansicht Berliner Staatsoper unter den Linden - im Hintergrund ein Kran | Bildquelle: Gordon Welters

Bildquelle: Gordon Welters

Zuvor war die Bauverwaltung von 400 Millionen Euro Gesamtkosten ausgegangen. Grund für die weitere Verteuerung seien unter anderem die beschleunigten Bauarbeiten, teilte die Behörde mit. Nur so habe die Staatsoper rechtzeitig am 3. Oktober 2017 wiedereröffnet werden können. Andernfalls hätte das Ensemble von Daniel Barenboim erst zur Saison 2018/19 im Haus spielen können. Darüber hinaus habe auch die Insolvenz des Generalplaners für die technischen Anlagen den Preis in die Höhe getrieben. Nach den Eröffnungsfeierlichkeiten hatte das Opernhaus wieder für zwei Monate geschlossen, um die neue Technik den Erfordernissen des Opernbetriebs anzupassen.

Vorteile für die Sänger

Die Sanierung wurde auch dazu genutzt, die Akustik zu verbessern. Dazu gehört die Anhebung der Decke um mehrere Meter. Daniel Barenboim zeigte sich nach den Orchesterproben erstaunt, "wie hervorragend der Klang geworden ist". Der Dirigent, der in Berlin seit 1992 das Amt des Generalmusikdirektors innehat, sieht Vorteile für die Sänger. Sie könnten sich mit ihrer Stimme jetzt leichter vom Orchester im Graben abheben. Mit der neuen Nachhallgalerie unter der Decke und dem größeren Volumen verlängert sich die Nachhallzeit der Musik von 1,2 auf 1,6 Sekunden.

Verzögerungen beim Umbau

Die Sanierung hatte sieben Jahre gedauert. Während der Arbeiten kam es immer wieder zu Problemen. So wurde im Verlauf der Bauarbeiten in der Baugrube Holz aus dem 17. Jahrhundert entdeckt, das von Experten überprüft werden musste. Insgesamt dauerte die Fertigstellung vier Jahre länger als geplant. Ursprünglich sollten die Arbeiten 239 Millionen Euro kosten. 2015 beschäftigte sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses Berlin mit den Ursachen, Konsequenzen und der Verantwortung für die Kosten- und Terminüberschreitungen bei der Sanierung.

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